Die ersten von fast 1.000 Einsatzkräften haben bei einer internationalen Übung in Nordbaden damit begonnen, einen Rettungseinsatz nach einem Erdbeben zu üben. Auf einem ehemaligen Kasernengelände in Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis starteten auf einer extra dafür errichteten Trümmerstrecke die Räumarbeiten.
Nach Angaben des Innenministeriums werden Schäden nach einem starken Erdbeben im Bereich des Oberrheins simuliert. «Die Auswirkungen, die so ein Ereignis hat, die stellen wir hier mehr oder weniger eins zu eins auch nach», sagte Übungsleiter Christian Resch zu Beginn der Großübung. Noch bis Samstag proben Katastrophenschutzbehörden und internationale Organisationen gemeinsam, auch nachts.
Neben eingestürzten Gebäuden und großen Schuttbergen stehen mehrere verschüttete Busse auf dem etwa 250 Meter langen Trainingsgelände in Mosbach. Erste Rettungskräfte unter anderem des Technischen Hilfswerks (THW) begannen mit der Suche nach Vermissten. Im Verlauf der Übung sollen dabei auch Hunde und Hubschrauber helfen. Parallel sollen die Teams in der Nähe des Geländes eine Wasseraufbereitungsanlage installieren - für den fiktiven Fall einer Verseuchung des Trinkwassers mit Chemikalien.
Was sonst noch geplant ist
Am Freitag soll im Mannheimer Mühlauhafen ein Schiffsunfall mit austretenden Gefahrstoffen simuliert werden. Ferner wird auf dem Gelände der Johannes Diakonie Schwarzach die Evakuierung eines Wohngebäudes für Menschen mit einem höheren Hilfebedarf geübt.
In Mosbach wollen sich Innenminister Thomas Strobl (CDU) und der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, die Übung anschauen. Am Samstag ist bei der Landesfeuerwehrschule Bruchsal noch ein Training nach einem fiktiven Chemieunfall geplant.
Baden-Württemberg hatte als erstes Bundesland in Deutschland von der EU-Kommission den Zuschlag für eine internationale 36-Stunden-Katastrophenschutzübung erhalten.