Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Nach Ryanair kürzt auch Eurowings das Angebot in Hamburg

Ryanair und Eurowings klagen über hohe Kosten in Hamburg - und streichen das Angebot zusammen. Der Flughafen wehrt sich gegen Kritik.
Flughafen «Hamburg Airport Helmut Schmidt»
Nach Ryanair zieht sich auch Eurowings teils aus Hamburg zurück. © Marcus Brandt/dpa

Die schlechten Nachrichten am Luftfahrtstandort Hamburg häufen sich. Nach dem angekündigten Teilrückzug von Ryanair hat auch Eurowings bekanntgegeben, sein Angebot in Hamburg im nächsten Jahr zu verringern. Die Fluggesellschaften beklagen hohe Kosten. Der Hamburger Airport bedauert die Entscheidungen und wehrt sich teils gegen die Kritik. Die Hamburger CDU-Fraktion fordert den Senat zum Handeln auf. 

Mehr als 1.000 Flüge von und nach Hamburg will die Lufthansa-Tochter Eurowings in einem ersten Schritt aus dem Programm nehmen und verlagern, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Verbindung Hamburg-Köln/Bonn solle im Sommerflugplan 2025 nicht länger angeboten werden. Zudem würden die Flüge nach Santorin (Griechenland) und Keflavík (Island) wegfallen. «Das reduzierte Angebot wird die direkte Anbindung Hamburgs deutlich schwächen und Fliegen aus der Hansestadt spürbar verteuern», sagte Eurowings-Chef Jens Bischof. 

Eurowings ist nach eigenen Angaben Marktführer in Hamburg und hat dort derzeit 16 Flugzeuge stationiert. Das Angebot umfasst bislang 70 Direktziele. 

Airlines klagen über hohe Kosten 

Die Airlines begründen die Kürzungen mit hohen Kosten. Ryanair-Fluglinienchef Eddie Wilson sagte, in Hamburg lasse sich eine schlechtere Rendite als anderswo erzielen. Bischof kritisierte, die Entwicklung wäre vermeidbar gewesen. «Aber die Pläne des Flughafens für eine völlig unverhältnismäßige Erhöhung der Entgelte lassen uns keine Wahl.» Weiter: «Es ist sehr bedauerlich, dass hier keine tragfähigen Lösungen angeboten worden sind.»

Für die Kosten der Gesellschaften wesentlich sind die Luftverkehrssteuer, die Flugsicherungsgebühr, die Luftsicherheitsgebühr und die Flughafenentgelte. Die ersten drei sind laut Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) staatlich herbeigeführt. 

CDU-Fraktion fordert Senat zum Handeln auf 

Deutliche Kritik an der Entwicklung äußert die Hamburger CDU-Fraktion. «Für den Hamburger Flughafen folgt eine Hiobsbotschaft auf die nächste und der rot-grüne Senat schweigt», sagte der Fraktionsvorsitzende Dennis Thering. Es bestehe die Gefahr, dass der Airport zum Provinzflughafen verkomme. Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) solle sich bei der Bundesregierung für den Standort einsetzen, forderte Thering. 

Kritik kam auch von der FDP. Die Streichungen der Flugverbindungen seien ein herber Schlag für die Wirtschaftsmetropole Hamburg und den Tourismus, sagte Katarina Blume, eine stellvertretende Landesvorsitzende der Partei. 

Die Handelskammer Hamburg fordert anlässlich der Entwicklung kurzfristig eine Marketingoffensive, wie es in einer Mitteilung heißt. Zudem werde ein Paket der Politik gebraucht, um die Attraktivität des Flughafens zu steigern. Die Handelskammer kündigte an, einen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten. 

Airport will Kosten decken und umweltpolitische Anreize setzen 

Der Flughafen teilte mit, man bedauere die Entscheidungen der Airlines. Der Flughafenbetreiber wies den Vorwurf Bischofs an der geplanten Erhöhung zurück. Die Entgelte machten nur vier bis sechs Prozent an den Gesamtkosten der Fluggesellschaften aus, sagte Flughafenchef Christian Kunsch. Die wichtigsten Flughafenentgelte sollen zum April 2025 um rund neun Prozent erhöht werden. 

Die geplante Erhöhung würde die Kosten für einen Abflug pro Passagier lediglich um 2,30 Euro erhöhen, sagte Kunsch. Die Entgelte lägen nach der Erhöhung etwa auf einem Niveau wie in Düsseldorf, Stuttgart und Berlin.

Es gebe gute Gründe für die Erhöhung, sagte Kunsch. Kosten für Energie, Personal und Fremdleistungen seien deutlich gestiegen. Die Zahl der Passagiere werde dagegen 2025 voraussichtlich rund 14 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen. Während der Corona-Jahre habe der Flughafen hohe Verluste hinnehmen müssen.

«Ziel des Flughafens ist es gleichzeitig, mit der Entgelterhöhung starke umweltpolitische Anreize für die Fluggesellschaften zu setzen.» Je lauter und später Flugzeuge flögen, desto höher fielen Entgelte und Zuschläge aus. 

Der BDF teilt die Einschätzung des Flughafens zur Entgeltänderung in einer Stellungnahme nicht. «Die Bedeutung der Entgelte an den Gesamtkosten eines Fluges ist mit knapp 15 Prozent deutlich höher als der Flughafenbetreiber glauben machen möchte», sagte Geschäftsführer Michael Engel. Die Reaktion der Airlines zeige deutlich, dass die Erhöhung keine Belanglosigkeit sei. 

Ryanair will ab Hamburg sechs Ziele nicht mehr anfliegen 

Am Donnerstag hatte der irische Billigflieger Ryanair Kürzungen zum Sommer 2025 angekündigt. In Hamburg soll das Angebot um 60 Prozent im Vergleich zum Sommer dieses Jahres reduziert werden. Porto, Málaga, Valencia, Mailand, Edinburgh und Zadar (Kroatien) würden nicht länger angeflogen. 

Ryanair hat keine eigenen Maschinen in Hamburg. Laut Flughafen entfallen auf Ryanair derzeit sechs Prozent der Sitzplatzkapazität. Die Gesellschaft fliege elf Direktziele an.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Berlinale
Kultur
Tickets bei Berlinale werden teilweise etwas teurer
Struwwelpeter-Museum in Frankfurt am Main
Kultur
Warum der Struwwelpeter unsterblich ist
Xbox-Konsolen chronologisch sortiert: Von der ersten Xbox bis zur Xbox Series
Games news
Xbox-Konsolen chronologisch sortiert: Von der ersten Xbox bis zur Xbox Series
Elon Musk und Donald Trump
Internet news & surftipps
Trump: Musk übernimmt nicht die US-Präsidentschaft
Bei Spotify Musik hochladen: So veröffentlichst Du eigene Songs
Handy ratgeber & tests
Bei Spotify Musik hochladen: So veröffentlichst Du eigene Songs
Tiktok
Internet news & surftipps
Albanien will Zugang zu Tiktok für ein Jahr sperren
VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund
1. bundesliga
Brandt lobt Sahin: «Vertraue diesem Trainer zu 100 Prozent»
Eine Gruppe Kolleginnen und Kollegen arbeitet an einem Projekt
Job & geld
Mitarbeiterbeteiligung: Was Beschäftigte dazu wissen müssen