Ein international gesuchter mutmaßlicher Heiratsschwindler ist der Polizei in Rosenheim durch einen Zufall ins Netz gegangen. Der 49-Jährige kam am Donnerstag in Untersuchungshaft, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Ausgangspunkt waren demnach Ermittlungen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis gegen eine 45-Jährige. Sie soll nach ersten Erkenntnissen der Polizei eine Bekannte des Tatverdächtigen sein.
Im Laufe der Ermittlungen seien die Beamten auf die Mietwohnung des 49-Jährigen gestoßen und hätten ihn dort zu den vorgeworfenen Betrugsdelikten befragt, sagte der Sprecher. Dabei habe man erste Ungereimtheiten festgestellt und den Mann observiert. Es kam zu einer Wohnungsdurchsuchung sowie der Festnahme am Mittwoch. Laut Polizei wird geprüft, ob der nun inhaftierte Österreicher zur Strafverfolgung nach Österreich überstellt wird. Gegen den 49-Jährigen lagen demnach mehrere Haftbefehle wegen Betrugsdelikten vor, sowohl vom Amtsgericht Rosenheim als auch von der Justiz in Österreich.
Der Mann wird beschuldigt, Frauen in Tirol die Heirat versprochen oder sie geheiratet zu haben, um sich finanziell zu bereichern. Zudem soll er Dokumente gefälscht und verschiedene Identitäten angenommen haben und so an Mietwohnungen und andere Unterlagen gelangt sein. Mehr als drei Jahre lang soll er untergetaucht sein. Die Ermittlungen, auch zur Schadensumme der mutmaßlich begangenen Betrugsdelikte, dauerten an.