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Frost im Frühjahr führte auch in Wäldern zu massiven Schäden

Wenn von den Nachtfrösten im April dieses Jahres die Rede ist, geht es meist um Schäden im Obst- oder Weinbau. Aber auch in den Wäldern hat der Frost Spuren hinterlassen.
Höheres Frostrisiko kann Laubwälder nachhaltig verändern
Nachtfröste im April haben auch in sächsischen Wäldern zu massiven Schäden geführt (Symbolbild). © Arne Dedert/dpa

Die Nachtfröste in der zweiten Aprilhälfte dieses Jahres haben auch den Bäumen im Wald zugesetzt. Sie verursachten an Eichen, Buchen und zum Teil auch weiteren Baumarten zumindest regional zum Teil starke Schäden, gab der Staatsbetrieb Sachsenforst bekannt. Die Schäden traten abhängig vom jeweiligen Austriebs- und Aushärtungsstadium der Blätter, Nadeln und Blüten auf. Vor allem sogenannte Frühtreiber wie Esche, Rotbuche, Weißtanne, Eibe oder Walnuss waren betroffen. 

Bäume wurden auf den Winterzustand zurückgeworfen

Dabei habe auch der bisherige Witterungsverlauf und die Höhenlage eine wichtige Rolle gespielt, hieß es. «Die Bäume mit sensiblem Blattentfaltungsstadium wurden durch das Spätfrostereignis nahezu wieder auf den Winterzustand zurückgeworfen. Je nach betroffener Baumart, geschädigtem Kronenanteil, der Vitalität der Bäume und hinzukommenden Stressfaktoren war bei den betroffenen Bäumen mit einem erneuten mehr oder weniger zögerlichen Neuaustrieb aus Reserveknospen zu rechnen.» 

Entsprechend heterogen habe sich in der Folgezeit bis Ende Juni, Anfang Juli an den Bäumen eine Wiederbelaubung gezeigt. «Die Wirkung war bei starker Schädigung vergleichbar mit einem Fraß durch Blattfressende Insektenarten. Auch hier kommt es in der Folgezeit zu einer Regeneration der Blätter und Nadeln», erklärte der Staatsbetrieb. Bezogen auf die Eiche habe sich danach örtlich und zum Teil regional ein früher Befall durch Eichenmehltau - eine Pilzart, die vor allem junge Eichenblätter befällt - im Mai sehr ungünstig ausgewirkt.

Nach Angaben von Sachsenforst wurde in den Baumschulen des Unternehmens versucht, das Risiko zu begrenzen - mit dem Einsatz von Thermovlies oder Frostschutzberegnung. Doch auch in den Baumschulen habe man Schäden durch den Frost nicht vermeiden können. 

Frost führte zu deutlich geringeren Mengen an ausgereiften Baumfrüchten

«Durch die Frostereignisse wurden häufig die Knospen bzw. jungen Austriebe geschädigt, weshalb wir in diesem Jahr tatsächlich deutlich geringere Mengen an ausgereiften Baumfrüchten in den Wäldern beobachten. Dies betrifft insbesondere Eiche und Buche», erklärte ein Sprecher des Unternehmens.

Eine Notlage für Tiere des Waldes sehen die Experten nicht. «Reh-, Rot- und Schwarzwild ernähren sich auch, aber nicht ausschließlich, von Baumfrüchten wie Eicheln, Bucheckern und Kastanien», hieß es. Die Fütterung von Wildtieren allein wegen geringerer Mengen an Baumfrüchten sei nicht zulässig. Laut Sächsischem Jagdgesetz müsse für das Wild eine sogenannte Notzeit vorliegen und vom Jäger bei der zuständigen Jagdbehörde angezeigt werden. Dann sei er während der Notzeit zur artgerechten Fütterung verpflichtet.

© dpa
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