Beim achten Mitteldeutschen Ernährungsgipfel in Halle haben sich Vertreter der Ernährungsindustrie über ihre Perspektiven zu den Herausforderungen und Chancen der Branche ausgetauscht. «Ich bin stolz, dass sich Sachsen-Anhalt heute auf dem Mitteldeutschen Ernährungsgipfel so stark präsentiert», sagte der Landwirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Sven Schulze (CDU).
Die Ernährungsbranche sei einer der größten Arbeitgeber des Bundeslandes und spiele eine Schlüsselrolle für die regionale Wirtschaft. Zudem bilde die Landwirtschaft das Rückgrat des ländlichen Raums. «Dieser Gipfel bringt Wirtschaft und Landwirtschaft perfekt zusammen und stärkt nicht nur Sachsen-Anhalt, sondern auch die gesamte Region Mitteldeutschland», so Schulze.
Fachkräftemangel und steigende Kosten setzen Branche unter Druck
In der sogenannten Hallenser Erklärung forderten die Vertreter der mitteldeutschen Ernährungsindustrie unter anderem verlässliche Rahmenbedingungen, insbesondere im Hinblick auf die Energie- und Rohstoffpreise, die die Branche derzeit stark belasten. Auch die steigenden Kosten für Logistik und Transport setzen den Unternehmen zu. Die Ernährungsbranche sieht sich zudem mit einem zunehmenden Fachkräftemangel konfrontiert, der die Produktionssicherheit gefährdet, und fordert von der Bundesregierung gezielte Maßnahmen zur Arbeitskräfteakquise - auch durch Zuwanderung.
Zudem mahnte die Branche einen Abbau der Bürokratie und übermäßiger Regulierungen an, die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen schwächen. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der mitteldeutschen Ernährungswirtschaft fordern die Unternehmen außerdem eine erleichterte Finanzierung und mehr Fördermittel, um Investitionen in Automatisierung und Digitalisierung zu ermöglichen.
Nach Angaben des Veranstalters kommen jährlich rund 250 bis 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen, um sich über die Zukunft der Mitteldeutschen Ernährungswirtschaft auszutauschen. Die Ernährungsindustrie ist sowohl in Sachsen-Anhalt als auch in Sachsen und Thüringen einer der umsatzstärksten und beschäftigungsintensivsten Wirtschaftszweige.