Die umstrittene Container-Flüchtlingsunterkunft mit 250 Plätzen im 500-Einwohner-Dorf Upahl (Landkreis Nordwestmecklenburg) schlug im vergangenen Jahr hohe Wellen - die Ängste im Ort waren groß. Ein Jahr nach dem Einzug der ersten Asylbewerber bilanziert Landrat Tino Schomann (CDU): «Die großen Befürchtungen vieler Menschen sind nicht eingetreten.»
Zwar habe es kleinere Konflikte unter den Bewohnern der Unterkunft gegeben. «Aber das halte ich für normal, wenn so viele Menschen auf so engem Raum zusammenleben.» Außerhalb der Unterkunft seien keine nennenswerten Vorfälle zu verzeichnen. Die Integration verlaufe weitgehend reibungslos dank der Bemühungen vieler Menschen.
Mit gut 230 Asylbewerbern voll belegt
In der Unterkunft sollten ursprünglich 400 Asylbewerber untergebracht werden. Nach Dauerprotesten war die Zahl auf 250 reduziert worden. Aktuell leben dort laut Landratsamt gut 230 Menschen. Damit gilt die Einrichtung als voll belegt.
Die ersten 150 Flüchtlinge zogen am 4. Oktober 2023 ein. Sie waren zuvor in Sporthallen in Wismar untergebracht. Die Unterkunft im Gewerbegebiet von Upahl sollte ursprünglich nur ein Jahr bestehen. Im Juni informierte dann der Landrat, dass sie erst im Sommer 2025 Jahres geschlossen werde. Die Einrichtung müsse aufgrund von Verzögerungen, die das Land zu verantworten habe, länger genutzt werden, hieß es damals. Gegen die Verlängerung gab es Protestaktionen in Upahl, zuletzt am vergangenen Samstag.
Hoffen auf neue Unterkünfte 2025
Sobald die neuen Gemeinschaftsunterkünfte in Gadebusch (150 Plätze) und in Selmsdorf (100 Plätze) seien, werde Upahl geschlossen. «Wir arbeiten daher unter Hochdruck daran, diese Unterkünfte fertigzustellen», erklärte Schomann jetzt. «Hier sind wir allerdings nach wie vor auf die Mitarbeit und Zuarbeit des Landes angewiesen und stehen mit diesem in dauerndem Kontakt.» Das Gelände des Containerdorfes in Upahl soll dem Landrat zufolge gegebenenfalls an einen Lebensmittelproduzenten verkauft werden.