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Krokodil nach mutmaßlicher Attacke in Australien getötet

Ein Angler wird vermisst - die Behörden gehen davon aus, dass er tot ist. Hat das fahrlässige Verhalten einiger Menschen den mutmaßlichen Krokodil-Angriff begünstigt?
Krokodil nach Mutmaßlicher Attacke in Australien getötet
Durchschnittlich kommt es in Australien zu zwei tödlichen Krokodil-Angriffen pro Jahr. (Symbolbild) © Carola Frentzen/dpa

Nach einem mutmaßlichen Angriff auf einen 40 Jahre alten Angler in Australien haben Ranger ein Krokodil getötet. Das knapp fünf Meter lange Reptil sei etwa vier Kilometer von dem Unglücksort entfernt von einem Hubschrauber aus gesichtet worden, teilte die Wildschutzbehörde mit. Es sei anhand einer markanten weißen Narbe an der Schnauze erkannt worden.

Behörden sprechen inzwischen von «tödlichem Angriff»

Die Suche nach dem 40-Jährigen gehe zwar weiter, es sei aber zu befürchten, dass er tot sei, hieß es in Medienberichten. Auch ein Sprecher der Wildschutzbehörde bezeichnete den Vorfall inzwischen als einen «tödlichen Angriff». Der Kadaver des Krokodils sei der Polizei übergeben worden. Es sei vermutlich mehrere Jahrzehnte alt.

Der Angriff geschah am Samstag nahe Cooktown im Norden des tropischen Bundesstaates Queensland. Erste Ermittlungen ergaben, dass der Mann am Flussufer geangelt hatte, als er ins Wasser fiel und nicht wieder auftauchte, wie es in einer Erklärung der Polizei hieß. 

Den Berichten zufolge war der Mann mit Frau und Kindern am Ufer des bei Anglern beliebten Flusses Annan unterwegs. Die Familie aus dem benachbarten Bundesstaat New South Wales sei mit einem Wohnwagen auf der Durchreise gewesen. «Mein Beileid gilt der Familie, die im Augenblick offensichtlich traumatisiert ist», zitierte der Sender 7News Ermittler Greg Finucane.

Menschen sollen in der Nähe Krokodile gefüttert haben

Die Behörden gehen auch Hinweisen in sozialen Netzwerken nach, wonach nahe dem Unglücksort Menschen gesehen worden seien, die Krokodile fütterten. «Das ist sehr gefährlich und sehr rücksichtslos», sagte ein Sprecher der Wildschutzbehörde. Die Reptilien würden dadurch ermuntert, in der Gegend zu verweilen, und stellten somit ein großes Sicherheitsrisiko dar. Das Füttern von Krokodilen gilt als Straftat und kann mit einer Geldbuße von umgerechnet rund 3.800 Euro geahndet werden.

Erst im Juli war es in Australien zu einer tödlichen Krokodil-Attacke auf ein zwölf Jahre altes Mädchen gekommen. Ranger töteten später ein 4,2 Meter langes Reptil im Northern Territory. Das Kind war nahe einer Aborigine-Gemeinde schwimmen, bevor es verschwand. Einsatzkräfte entdeckten später Überreste des Mädchens. Durchschnittlich kommt es in Australien zu zwei tödlichen Krokodil-Angriffen pro Jahr.

© dpa
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