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Gerichtsdokumente zu Epstein zeigen sexuellen Missbrauch

Lange vor dem weltweiten Skandal war Jeffrey Epstein schon einmal im Visier der Ermittler. In nun veröffentlichten Dokumenten erzählt unter anderem eine damals 14-Jährige vom Missbrauchs-System.
Jeffrey Epstein
In Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen gegen Jeffrey Epstein wurden neue Dokumente veröffentlicht. © Uma Sanghvi/The Palm Beach Post/AP/dpa

Im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein enthalten neu veröffentlichte Gerichtsdokumente detaillierte Aussagen zu Taten des berüchtigten US-Sexualverbrechers und Ex-Multimillionärs. Die Papiere stammen von Befragungen in Florida aus dem Jahr 2006, wo dem mittlerweile toten Epstein viele Jahre vor dem weltweiten Skandal von 2019 schon einmal der Prozess gemacht werden sollte.

Die Dokumente enthalten die Aussagen mehrerer Teenager, die erzählen, wie sie Epstein für mehrere Hundert Dollar in dessen Anwesen zuerst massiert hätten und dann sexuell missbraucht und vergewaltigt worden seien. Der Geschäftsmann und Vertrauter zahlreicher einflussreicher Promis war 2008 einen Deal mit der Staatsanwaltschaft in Florida eingegangen und hatte sich schuldig für einige Verbrechen bekannt. Damit kam es nie zu einem Bundesverfahren wegen der Missbrauchsanschuldigungen.

Epstein saß lediglich eine Gefängnisstrafe von 13 Monaten ab. Diese Einigung wurde vor allem nach seiner erneuten Festnahme und der New Yorker Anklage 2019 als skandalös eingestuft. Der Deal machte Epstein zum Symbol einer gesellschaftlichen Elite, die selbst mit Verbrechen durchkommt. Der Fall erschütterte die USA.

Hunderte Dollar für sexuelle Handlungen - und neue Mädchen

Die Staatsanwaltschaft in New York warf Epstein bei der Anklage vor etwa fünf Jahren vor, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hieß es in der Anklageschrift. Dabei soll er Minderjährige auch anderen Männern zugeführt haben.

Diese Vorwürfe stützen auch die nun veröffentlichten Dokumente. In ihnen erzählt unter anderem eine zur Tatzeit 14-Jährige aus Florida, wie eine Bekannte sie für Epstein anheuerte und versprach, sie würde 200 Dollar für eine Massage bekommen. In dessen Anwesen sei sie dann aufgefordert worden, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen.

Während der Massage versprach Epstein dem Mädchen dann zusätzliche 100 Dollar für sexuelle Handlungen, wie aus ihrer Befragung hervorgeht. Geld zahlte Epstein demnach auch für jene, die ihm neue Mädchen bringen konnten.

Gerüchte und Verschwörungstheorien um Prominente

Rund einen Monat nach seiner Festnahme 2019 wurde Epstein im Alter von 66 Jahren tot in seiner Zelle gefunden. Offiziellen Angaben zufolge nahm er sich das Leben. Der Fall hatte auch deshalb weltweit für Aufsehen gesorgt, weil der Unternehmer bis in die höchsten Kreise vernetzt war. Seine Beziehungen zu Prominenten und sein Tod führten zu zahlreichen Gerüchten und Verschwörungstheorien.

Epstein zeigte sich gerne öffentlich mit Stars und hatte unter anderem - zumindest zeitweise - Kontakte zu den früheren US-Präsidenten Donald Trump und Bill Clinton sowie Großbritanniens Prinz Andrew. Letzterer musste sich wegen seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückziehen.

Die nun veröffentlichten Dokumente waren Gegenstand eines jahrelangen Rechtsstreits und durften erst nach einer Entscheidung von Gouverneur Ron DeSantis aus dem Frühjahr freigegeben werden.

© dpa
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