Neun Monate nach seiner Flucht bei einem bewachten Ausgang ist ein verurteilter Mörder aus der Justizvollzugsanstalt Bruchsal bei Karlsruhe gefasst worden. Der Mann sei Fahndern in der südosteuropäischen Republik Moldau ins Netz gegangen, bestätigte das baden-württembergische Justizministerium. Eine koordinierte Aktion in der Hauptstadt Chisinau sei erfolgreich gewesen. Zuvor hatten die «Stuttgarter Nachrichten» und die «Stuttgarter Zeitung» berichtet.
Der 44-Jährige war Ende Oktober vergangenen Jahres während eines beaufsichtigten Ausgangs an einem Baggersee in Germersheim in Rheinland-Pfalz in ein angrenzendes Waldgebiet geflüchtet. Er war von zwei JVA-Beamten bewacht worden. Seine elektronische Fußfessel war kurze Zeit später im Stadtgebiet von Germersheim gefunden worden.
Der Mann verbüßte im Gefängnis in Bruchsal eigentlich eine lebenslange Haftstrafe. Er hatte nach Überzeugung des Landgerichts Karlsruhe einen 44-Jährigen erwürgt. Am Baggersee hatte er sich laut Behörden mit seiner Frau und seinen Kindern getroffen. Es war bereits die achte Ausführung des Deutsch-Kasachen in Begleitung gewesen.
Pannen bei dem Ausgang hätten die Flucht des Mannes trotz der Überwachung durch die zwei Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt möglich gemacht, räumte das Justizministerium nach dem Zwischenfall ein. Gegen die beiden Beamten der JVA Bruchsal waren zuletzt Geldbußen verhängt worden. Sie sind laut Ministerium weiterhin in der JVA Bruchsal im Dienst.