Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Amnestie für katalanische Separatisten verabschiedet

Der Konflikt um die katalanischen Separatisten schwelt in Spanien seit vielen Jahren. Mit einer ebenso gewagten wie kritisierten Aktion will die linke Regierung in Madrid endgültig für Frieden sorgen.
Amnestiegesetz für katalonische Separatisten
Ein umstrittenes Amnestiegesetz für katalanische Separatisten wurde vom spanischen Parlament verabschiedet. © Eduardo Parra/EUROPA PRESS/dpa

Das Parlament in Spanien hat eine umstrittene Amnestie für katalanische Separatisten verabschiedet. Das «Gesetz für die institutionelle, politische und soziale Normalisierung in Katalonien» wurde am Donnerstag im Unterhaus in Madrid mit 177 zu 172 Stimmen endgültig gebilligt. Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt wird das Regelwerk in den nächsten Tagen in Kraft treten. Der Verabschiedung waren seit Ende vorigen Jahres hitzige Debatten und mehrere Abstimmungen in beiden Parlamentshäusern vorangegangen.

Die Amnestie und andere Zugeständnisse hatte Ministerpräsident Pedro Sánchez den «Catalanistas» zugesagt, um sich die Stimmen von zwei separatistischen Parteien für seine Wiederwahl im November zu sichern. Die liberale Junts von Separatistenführer Carles Puigdemont und die linke ERC streben beide weiterhin die Abspaltung Kataloniens von Spanien an. Sánchez möchte das aber verhindern und den Konflikt durch Dialog entschärfen.

Als Erfolg der Appeasementpolitik wurde das Ergebnis der Parlamentswahl am 12. Mai in Katalonien gewertet. Erstmals seit 1980 verloren die verschiedenen Parteien der Unabhängigkeitsbefürworter in der Konfliktregion bei der Abstimmung die absolute Mehrheit. Die Sozialisten von Sánchez und Spitzenkandidat Salvador Illa bekamen hingegen erstmals die meisten Stimmen und auch die meisten Sitze im Parlament in Barcelona.

Viel Unmut für Amnestiepläne

Die Amnestiepläne hatten in den vergangenen Monaten in der viertgrößten EU-Volkswirtschaft viel Unmut ausgelöst. Es gab Proteste mit Tausenden Teilnehmern. Oppositionsführer Alberto Núñez Feijoó von der konservativen Volkspartei PP bezeichnete die Maßnahme als «nationale Schande» und «internationale Blamage». Sánchez warf er politische «Korruption» vor, da er sich mit der Amnestie seine Wiederwahl «erkauft» habe.

Die Amnestie gilt für alle, die im Zusammenhang mit den Unabhängigkeitsbestrebungen seit 2012 mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Nur wenige Verbrechen, wie Terrorismus, sind ausgeschlossen. Zu den gut 400 Begünstigten zählt auch Puigdemont, unter dessen Ägide Katalonien nach einem illegalen Unabhängigkeitsreferendum und einem Beschluss zur Abspaltung von Spanien im Herbst 2017 ins Chaos gestürzt war. Die damalige konservative Zentralregierung setzte die Region unter Zwangsverwaltung. Puigdemont konnte mit einigen Mitstreitern fliehen und lebt seitdem in Belgien im Exil, könnte aber nun bald zurückkehren.

Mehrere im Land gebliebenen Separatisten wurden zu Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt, inzwischen aber begnadigt. Unter den Folgen des Trennungsversuches - politische Instabilität sowie eine Unternehmens- und Kapitalflucht - leidet die Region noch heute.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Anne Applebaum
Kultur
Historikerin Anne Applebaum erhält Friedenspreis
Elden Ring: Shadow of the Erdtree – der ultimative Tipps-Guide zum DLC
Games news
Elden Ring: Shadow of the Erdtree – der ultimative Tipps-Guide zum DLC
Drug-Checking auf dem Fusion Festival
Musik news
Drogen-Check-Programm beim Fusion-Festival
Screenshot aus «ARK: Survival Ascended»
Das beste netz deutschlands
Survival-Spiele: Sammeln, Basteln und Überleben
Die besten Handyspiele 2024: Unsere Top 10 Mobile Games für iOS und Android
Handy ratgeber & tests
Die besten Handyspiele 2024: Unsere Top 10 Mobile Games für iOS und Android
Eine Frau öffnet WhatsApp auf einem Smartphone
Das beste netz deutschlands
Das ist der Grund: E-Mail-Adresse in Whatsapp hinterlegen
Fußballstadion bei Nacht
Fußball news
Fußball-EM 2024: Alle Spiele im Liveticker
Waschnetz und Badeutensilien liegen im Sand
Wohnen
Strand-Hack: Mit dem Wäschenetz gegen Sand auf Badesachen