Julian Nagelsmann war noch in der Lobrede auf den großen Dirigenten Pascal Groß, da schwenkte er mitten im Satz um auf Aleksandar Pavlovic. «Pavlo hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Er ist ein Spieler mit viel Mut und guten Ideen. Er verkörpert viel von dem, was ich auf der Sechs sehen will», schwärmte der Bundestrainer.
Das war die verbale Abrundung eines wunderbaren Fußball-Abends für den 20 Jahre alten Bayern-Profi Pavlovic beim 5:0-Torfest in der Nations League gegen Ungarn. Es war gewissermaßen auch ein Schlussstrich unter einen Sommer, der mit der notwendigen Mandeloperation und dem damit verbundenen EM-Aus auch Frust gebracht hatte.
Die Mandeln sind raus
Groß ist jetzt die Gegenwart in der Schaltstelle der Fußball-Nationalmannschaft. Pavlovic und auch der später eingewechselte Stuttgarter Debütant Angelo Stiller verkörpern die verheißungsvolle Zukunft. «Sie haben die Bälle sofort gewollt und versucht, was zu kreieren -ohne Angst», lobte der Bundestrainer das junge Duo.
Pavlovic hatte mit der Beschreibung seiner Leistung im zweiten Länderspiel später mehr Mühe als auf dem Platz. Schüchtern stand der junge Münchner in der Interviewzone. «Spaß» habe es gemacht. Und «sehr schön» sei es gewesen, eine gute halbe Stunde Spielzeit als Ersatzmann für Groß zu bekommen, gekrönt mit seinem Premierentor im Nationaltrikot.
Im Frühjahr hatte sich Pavlovic entschieden, für Deutschland und nicht für Serbien zu spielen. Doch es lief schwierig an. Ein Infekt verhinderte das Debüt im März. Nach dem ersten Einsatz im EM-Test gegen die Ukraine (0:0) Anfang Juni folgte dann das Turnier-Aus wegen der anhaltenden Mandelprobleme, samt Operation noch im Sommer.
Pavlovic und Stiller - zwei Sechser für die Zukunft
Jetzt ist der Jungstar erste Option hinter Groß und Robert Andrich auf der Sechs. Und zusammen mit dem ebenfalls in München geborenen Stiller (23) wächst da ein Duo heran, das über die WM 2026 hinaus prägend wirken kann. Kapitän Joshua Kimmich, der hinten rechts und nicht mehr zentral eingeplant ist, hatte ein Lob für alle Sechser parat: «Sehr gut. Sie haben gut harmoniert.»