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Nur die Krönung fehlt: Stuttgarter Stolz nach dem Spektakel

Der VfB Stuttgart hat gegen den Mythos Real Madrid viele gute Phasen, verpasst aber die Überraschung. Für das Liga-Duell mit Dortmund sammeln die Schwaben trotz der Niederlage Selbstvertrauen.
Real Madrid - VfB Stuttgart
Real Madrid - VfB Stuttgart
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Real Madrid - VfB Stuttgart

Am Ende übertönten die Fans des VfB Stuttgart sogar die legendäre Vereinshymne «Hala Madrid». Dabei hatte der deutsche Vizemeister die große Überraschung gegen den Champions-League-Titelverteidiger Real Madrid gar nicht geschafft. Die Festtagsstimmung ließen sich die Anhänger beim größten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte nicht vermiesen - trotz des 1:3 (0:0) zum Auftakt der Königsklasse. 

Der Auftritt und die Offensivleistung mit vielen vielversprechenden Chancen dürften den Schwaben aber Schwung für den nächsten Kracher verleihen: Am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) kommt Borussia Dortmund nach Stuttgart. «Wir wollen wieder so auftreten. Wir haben gegen die beste Mannschaft der Welt gezeigt, dass wir zumindest auf Augenhöhe waren. Vor eigener Kulisse werden wir wieder positiv an die Sache rangehen», versprach Stürmer Ermedin Demirovic, der in Madrid nur von der Bank kam.

Bis zu 15.000 Stuttgarter in Madrid

Mit einem Sieg hätte Sturmpartner Deniz Undav seine perfekte Woche krönen können. Nach seinem Premieren-Treffer für die deutsche Nationalmannschaft und dem ersten Saisontor in der Bundesliga traf er auch im berühmten Estadio Santiago Bernabéu.

Zumindest kurzzeitig war ihm das Hochgefühl in den Katakomben der Arena aber nicht anzusehen. «Ich bin traurig, weil hier viel, viel mehr drin war», sagte der 28-Jährige mit einer weit ins Gesicht gezogenen Kapuze. «Wir hätten gewinnen müssen und auch sollen.» 

Unmittelbar nach dem Abpfiff des größten Stuttgarter Spiels der vergangenen fast 15 Jahre herrschte im Lager der Schwaben erst einmal große Enttäuschung - zumindest auf dem Platz. Auf den Rängen bejubelten weit über 4.000 VfB-Fans den couragierten Auftritt und in der Stadt waren sogar bis zu 15.000 Anhänger unterwegs. Einige hatten einen Mitgliedsantrag bei Real gestellt, um irgendwie eines der begehrten Tickets zu erhalten.

Bei den meisten mitgereisten Anhängern überwogen Stolz und Freude über die Rückkehr auf die größte Bühne des europäischen Vereinsfußballs. «Ich glaube, unsere Fans waren zum Teil mehr zu hören. Das ist schon beeindruckend», sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth - auch mit Blick auf den friedlichen Fanmarsch vor Spielbeginn.

«So kennen wir sie»

Real tat in der Schlussphase aber eben das, wofür dieser Club seit Jahrzehnten bekannt ist: Spät zuschlagen. Ausgerechnet durch den Ex-Stuttgarter Antonio Rüdiger fiel die erneute Führung (83.), nachdem Undav in der 68. Minute das 1:0 von Superstar Kylian Mbappé (46.) egalisiert hatte. In der fünften Minute der Nachspielzeit erhöhte Endrick noch auf 3:1.

«So kennen wir sie. Am Ende haben sie die drei Punkte und wir fahren ohne etwas zurück», sagte Abwehrspieler Jeff Chabot. Der Stolz über die gezeigte Leistung werde sich zeitnah einstellen, meinte Wohlgemuth. «Die Mannschaft hat gezeigt, wozu sie fähig ist. Vor allem, wenn man mit Gier, Leidenschaft und Bereitschaft in so ein Spiel geht», sagte der 45-Jährige.

Demirovic hofft auf Startelf-Rückkehr

Demirovic – am vergangenen Wochenende noch zweifacher Torschütze gegen Borussia Mönchengladbach – wurde beim Stand von 1:1 eingewechselt. «Natürlich ist das bitter, aber es ist die Entscheidung des Trainers. Er hat viele schwere Entscheidungen zu treffen. Diesmal hat es mich getroffen, auch wenn mir das nicht gefällt», sagte der Neuzugang.

Im Heimspiel gegen den BVB ist eine Doppelspitze mit Undav und Demirovic wieder denkbar. «Ich weiß es noch nicht. Ich werde mich weiter beweisen im Training und im Spiel und dem Trainer die Entscheidung so schwer wie möglich machen», sagte der Ex-Augsburger.

Sein Sturmkollege hofft auf das Happy End einer für ihn sehr ereignisreichen Woche nach dem sportlichen Dämpfer beim Mythos Real Madrid. Der Gedanke an sein Tor zauberte Undav doch noch ein Lächeln ins Gesicht. «Von den Emotionen her war das ein übertrieben geiles Gefühl.»

© dpa ⁄ Maximilian Wendl, dpa
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