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Touchdisplays im Mietauto: Vor Abfahrt gründlich einarbeiten

Moderne Autos bieten oft Komfort über Touchscreens. Diese Bedienelemente können aber auch ablenken. Wer im Urlaub ein Fahrzeug mietet, sollte sich daher nicht nur mit der Gegend vertraut machen.
Ein Mann fährt Auto
In modernen Fahrzeugen wird vieles per Touchscreen gesteuert. © Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Die Zeiten von Schaltern und Knöpfen sind vorbei: In modernen Fahrzeugen werden neben Navigationssystem und Radio teils auch die Klimaanlage und sogar die Scheibenwischer per Touchscreen bedient.

Bei intuitiver Bedienung verringert dieser Komfort die Ablenkungsgefahr. Beim Umstieg auf einen ungewohnten Fahrzeugtyp kann es aber Probleme geben, warnt die Prüforganisation Dekra. Etwa beim Carsharing oder eben bei Mietautos im Urlaub.

In einem fremden Land erfordern die ungewohnten Verkehrs- und Straßenverhältnisse mitunter besonders viel Aufmerksamkeit. Lenken ungewohnte Bedienelemente den Fahrer oder die Fahrerin dann vom Verkehr ab, steigt das Unfallrisiko.

Der Rat der Fachleute: Wer sicherer fahren will, sollte sich bei der Übernahme eines Mietfahrzeugs einige Minuten Zeit nehmen, um sich einen Überblick über das Bedienkonzept des Touchscreens zu verschaffen. Vor der Abfahrt sollte man den gewünschten Radiosender einstellen, das Navigationssystem programmieren oder das Smartphone koppeln. Und sollten während der Fahrt weitere Einstellungen erforderlich sein, ist es ratsam, sicherheitshalber anzuhalten, um sie vorzunehmen.

Besondere Herausforderungen für Ältere und Brillenträger

«Weil beim Touchscreen das haptische Feedback fehlt, kann sich die Ablenkungszeit vergrößern, weil meist eine längere Blickzuwendung erforderlich ist», erläutert Thomas Wagner, Verkehrspsychologe bei Dekra. Große Unterschiede bei der Benutzerführung der verschiedenen Hersteller verstärken demnach das Problem.

Tests der Dekra-Unfallforschung mit 80 Teilnehmenden zeigten, dass die Bedienung sicherheitsrelevanter Funktionen wie Scheibenwischer oder Abblendlicht in modernen Fahrzeugen deutlich zeitaufwendiger sei. Teilweise dauert es demnach mehr als doppelt so lange wie in älteren Automodellen. Vor allem für ältere Menschen sieht die Prüforganisation einen hohen Lernaufwand zur Bedienung von sensitiven Schaltflächen.

Für Menschen, die eine Lesebrille tragen, können moderne Touchdisplays die Fahrsicherheit aus einem anderen Grund beeinträchtigen, so Dekra. Ohne Brille erkennen sie demnach die Bedienelemente auf dem Touchscreen nur schwer, während mit Brille ihre Sicht auf größere Entfernungen eingeschränkt ist.

© dpa
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