Auch wenn noch genügend Restprofil vorhanden ist, können Reifen reif für einen Austausch sein. Denn das Gummi härtet über die Jahre aus und verliert an Elastizität. Das gilt laut ADAC auch für wenig oder gar nicht benutzte Reifen. Der Alterungseinfluss ist bei Winterreifen besonders deutlich, so der Autoclub. Sie büßen demnach bereits ab rund sechs Jahren einen Teil ihrer Wintereigenschaften ein. Und gerade sie müssen aber auch bei tiefen Temperaturen noch weich bleiben.
Wie lange man sie fahren kann, dafür geben Autoclubs wie der ADAC oder der Automobil-Club Verkehr (ACV) Spannbreiten an. Der ACV rät, Winterreifen, die älter als sechs Jahre sind, unabhängig von der Profiltiefe auszutauschen. Der ADAC rät tendenziell von einer Nutzung ab, wenn sie älter als acht Jahre alt sind. Bei eher härteren Sommerreifen nennt er ein Limit von acht bis zehn Jahren.
Die DOT-Nummer verrät, wie alt ein Reifen ist: Hier steht sie
Das Reifenalter ist an den letzten vier Ziffern der sogenannten DOT-Nummer auf der Reifenflanke zu erkennen. Die letzten vier Ziffern geben die Produktionswoche und das Jahr an - «2218» etwa steht für die 22. Woche des Jahres 2018, nennt der ACV ein Beispiel.
Eine gesetzliche Vorgabe gibt es nur für das Profil. Hier muss eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter vorhanden sein. Ausnahme: Reifen für Anhänger und Wohnwagen, die bis 100 km/h zugelassen sind. Diese müssen unabhängig von der Profiltiefe ab einem Alter von 6 Jahren ersetzt werden.
Beide Verkehrsclubs raten bei Winterreifen zu mindestens 4 Millimeter Restprofil, um eine sichere Bodenhaftung zu gewährleisten. Denn Reifen mit geringer Profiltiefe verlängern den Bremsweg auf Schnee «erheblich», so der ACV und nennt ein Beispiel: Bei 50 km/h betrage der Bremsweg bei 1,6 mm Profiltiefe bis zu 38 Meter, während neue Reifen mit 8 mm Profiltiefe den Bremsweg auf 26 Meter verkürzen könnten.
Vor dem Reifenwechsel untersucht man die zu montierenden Winterreifen zudem nicht nur auf ihr Alter und genügend Restprofil, sondern auch auf Schäden und Abnutzung. Im Zweifel den Rat einer Fachwerkstatt einholen.