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Trumps Gesandter Witkoff: Wendepunkt im Nahen Osten erreicht

«Eine unglaubliche Chance für die Region»: Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ist für Donald Trumps Nahost-Gesandten «der Anfang vom Ende des Krieges». Daraus lasse sich Profit schlagen.
Donald Trump und Steve Witkoff
Amtseinführung Trump - Witkoff

Die neue US-Regierung will die Waffenruhe im Gaza-Krieg nutzen, um die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Staaten im Nahen Osten voranzutreiben. Sollte dies gelingen, wäre das ein enormer Fortschritt für Israel und die gesamte Region, sagte Steve Witkoff, der Nahost-Gesandte des neuen US-Präsidenten Donald Trump, dem Sender Fox News.

Katar und Ägypten hätten sich schon sehr erfolgreich als Vermittler bei den Verhandlungen mit der Hamas über ein Gaza-Abkommen eingebracht, nun könnten andere Länder folgen. «Ich glaube, dass man jeden in dieser Region an Bord holen könnte», sagte Witkoff. «Das ist ein Wendepunkt.»

Normalisierung sei «eine unglaubliche Chance für die Region» und «der Anfang vom Ende des Krieges» - was wiederum bedeute, dass Investitionen möglich würden, weil Banken sich nicht mehr gegen Kriegsrisiken absichern müssten. Die Voraussetzung für all das, meint Witkoff, sei zunächst eine Waffenruhe gewesen, wie sie seit Sonntag zwischen Israel und der Hamas gilt.

Erweiterung der historischen Abraham-Verträge?

Als einziger jüdischer Staat umgeben von islamisch geprägten Ländern war Israel im Nahen Osten über Jahrzehnte isoliert und unterhielt nur mit Ägypten und Jordanien einen «kalten Frieden». Während Trumps erster Amtszeit gelang 2020 unter US-Vermittlung eine historische Normalisierung der Beziehungen mit vier weiteren arabischen Staaten: den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und Sudan.

Die sogenannten Abraham-Abkommen brachen mit dem jahrzehntelangen Grundsatz, dass vor einer Annäherung an Israel dessen Konflikt mit den Palästinensern gelöst werden muss. Viele Muslime werteten die Zuwendung zu Israel daher als Verrat. Wohl auch deshalb wurde die Annäherung offiziell vor allem als wirtschaftlicher Erfolg verkauft, wobei die Golfstaaten und Israel auch der gemeinsame Feind Iran verbindet.

Ende September 2023 kündigte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu dann an, man stehe «an der Schwelle» zu einem «historischen Frieden zwischen Israel und Saudi-Arabien» - dem politischen Schwergewicht am Golf. Dies würde «einen neuen Nahen Osten schaffen», sagte Netanjahu damals vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York.

Zwei Wochen später überfielen Terroristen der Hamas und anderer Gruppen dann den Süden Israels - und lösten mit dem Massaker am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg aus. Vermutet wird, dass die Hamas mit dem beispiellosen Überfall die sich anbahnende Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien verhindern wollte. Infolge des neu aufgeflammten Nahost-Konflikts kam der Normalisierungsprozess zum Erliegen.

© dpa
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