Überschattet vom verheerenden Krieg im Gazastreifen hat für Millionen Muslime weltweit das Opferfest Eid al-Adha begonnen. Ein Prediger in Mekka in Saudi-Arabien erinnerte dort während der laufenden muslimischen Wallfahrt an die Palästinenser.
«Das Eid-Fest lässt uns unsere hilflosen Brüder (...) in Palästina nicht vergessen», sagte Scheich Abdel Rahman al-Sudais, ein hoher saudischer Kleriker in Mekka, in einer im Fernsehen übertragenen Predigt. Die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem, die drittheiligste Stätte im Islam, müsse vor «Aggression» und den «besetzenden Zionisten» geschützt werden.
In muslimisch geprägten Ländern vor allem in Nahost, Afrika und Asien beginnt der Feiertag mit einem besonderen Gebet in der Moschee. Traditionell gibt es auch rituelle Schlachtungen. Dabei werden vor allem Schafe und Ziegen geschächtet. Das Fleisch wird in der Familie und unter Freunden aufgeteilt. Ein Teil geht auch an Bedürftige. Üblich ist es auch, Familie und Freunde zu besuchen.
Videos im Internet zeigten, wie Muslime am Morgen auch im Gazastreifen zum Feiertagsgebet zusammenkamen. Viele versammelten sich vor den Trümmern zerstörter Häuser. Der Krieg begann mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Seitdem wurden durch Kämpfe in Gaza nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden mehr als 37.000 Palästinenser getötet.
Das viertägige Fest soll an die Bereitschaft von Stammvater Abraham erinnern, einen Sohn zu opfern, um Gott seinen Glauben zu beweisen. Das Eid al-Adha ist neben dem Fest zum Ende des Fastenmonats Ramadan die wichtigste Feier im Islam.