Die Fans von US-Sängerin Taylor Swift sind eine weltweite Community. Die «Swifties» tauschen Freundschaftsarmbänder, kreieren Outfits und feiern auch abseits der Konzerte miteinander. Auch bei den deutschen Tour-Stopps in Gelsenkirchen (17. bis 19. Juli), Hamburg (23. und 24. Juli) und München (27. und 28. Juli) werden der Sängerin Hunderttausende zujubeln. Doch was macht einen «Swiftie» aus? Fakten eines besonderen Fankults.
Ein Arm voller Freundschaftsarmbänder
Farbenfrohe Armbänder sind zu einem Aushängeschild der «Eras Tour» geworden. Manche Konzertbesucherinnen bedecken ihre gesamten Arme mit den handgefertigten Perlenbändern. Swift hat die Kindheitserinnerung der Freundschaftsbänder wieder aufleben lassen. Der Brauch entstand, nachdem sie den Song «You’re on Your Own, Kid» vom Album «Midnights» veröffentlichte. In dem Lied singt sie «So make the friendship bracelets».
Ihre Fans haben diese Aufforderung wortwörtlich genommen und knüpfen Armbänder, um diese bei Konzerten untereinander zu tauschen. Auf Plattformen wie Tiktok, Instagram und Youtube kursieren aufwendige Anleitungen für Perlenarmbänder im Swift-Design. Es gibt dazu sogar Workshop-Angebote verschiedener Anbieter. In die meisten Armbänder werden mithilfe von Buchstaben-Perlen etwa Songnamen und -texte eingearbeitet.
Gestylt wie das Lieblingsalbum
Die Swift-Fans fallen häufig auch mit ihren Outfits auf. Auch wenn es bei den Konzerten keinen speziellen Dresscode gibt, lieben es Fans, sich besonders viele Gedanken um den perfekten Look zu machen. Ob Strass-bestickte Bodys, Lametta-Kleider, Cowboyhüte oder perlenbesetzte Oberteile: Die «Swifties» machen es ihrem Star nach und kleiden sich für die Shows in fantasievollen und bunten Glitzer-Outfits. Dafür arbeiten Fans teils monatelang an ihren Looks. Die sozialen Medien sind voll von DIY-Videos und Inspirationen.
Beim Styling fürs Konzert entscheiden sich viele Fans dabei für eine bestimmte «Era». Jedes der elf Swift-Alben steht für eine «Era». Die Looks werden vor allem von Songtexten und -titeln inspiriert. So dient etwa der Titel des Albums «Midnights» als Impuls für Mond- und Sternmotive. Für «Speak Now»-Outfits gilt vor allem die Farbe Lila, für «Red» rot. Pink gehört zur «Lover»-Era. Wer eher düster angezogen ist, gehört zu den «Reputation»- oder «The Tortured Poets Department»-Liebhaberinnen.
«Taylor-gating» und Swift-Partys
Nicht jeder «Swiftie» hat das Glück, ein Ticket für die «Eras Tour» zu ergattern. Doch aus der Not entstand eine Idee: Das sogenannte «Taylor-gating». Statt zu Hause zu bleiben, treffen sich Fans ohne Tickets auf Parkplätzen und Grünflächen vor den Arenen, um ihre eigene Show zu veranstalten. Sie picknicken, tauschen Armbänder und tanzen und singen zur Musik. Viele tragen dabei ebenfalls auffallende Glitzer-Outfits. Einige Veranstalter verbieten Fans ohne Tickets allerdings aus Sicherheitsgründen den Aufenthalt rund um die Stadien.
Aber auch ohne Konzerte treffen sich Fans immer wieder gemeinsam zu «Swift-Partys». Dabei feiern sie in Clubs nicht nur die Songs der 34-Jährigen, sondern auch die Gemeinschaft untereinander.
Klatschen, Taschenlampen und Fan-Gesänge
Fans können meist nicht nur alle Songtexte auswendig, sie überlegen sich auch Fan-Gesänge und Choreographien. Während der Konzerte gibt es diverse Stellen, an denen das Publikum Gesten zeigt oder etwas ruft. So klatschen Fans in dem Lied «You Belong To Me» an einer Stelle zweimal in die Hände. Während des Songs «Blank Space» singen die Fans den Namen der Konzertstadt. Swift selbst fügte bei einem Konzert auf ihrer Tour 2015 einige zusätzliche Beats in das Lied ein und rief den Namen der Stadt, in der das Konzert stattfand.
Bei «Fearless» formen Fans mit ihren Händen bei der Songzeile «It’s Fearless» ein Herz. In «Anti-Hero» singen die Fans an einer Stelle «Taylor, you’ll be fine». Beim Song «Marjorie» schalten alle ihre Handytaschenlampe an. Fans überraschten Swift einst damit und rührten sie zu Tränen, da das Lied ihrer verstorbenen Großmutter Marjorie Finlay gewidmet ist. Beim Song «Bad Blood» übernehmen die «Swifties» den Part von Rapper Kendrick Lamar und rufen lautstark «You forgive, you forget, but you never let it – go!».