Turnierdirektor Philipp Lahm sieht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Viertelfinale der Heim-EM gegen Spanien als leichten Außenseiter - aber keineswegs chancenlos. «Ich glaube, dass das spanische Team auch im Moment einen Schritt weiter ist als das deutsche. Aber wir haben Mittel, mit denen wir ihnen wehtun können», sagte der Weltmeister von 2014 im Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».
Für einen Sieg im Prestigeduell der spielerisch bislang besten Turnierteams am Abend (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Stuttgart brauche es vor allem Mut, meinte der frühere Nationalspieler: «Ich wünsche mir, dass wir viel Ballbesitz wollen, dass wir nach vorne spielen und unsere kreativen Spieler einsetzen können. Dann hat Spanien Respekt. Wir müssen uns nicht vor Spanien verstecken.»
Die Spanier, die bislang alle ihre vier EM-Spiele gewinnen konnten, würden sich laut Lahm auch nicht über den Viertelfinalgegner freuen. «Ich glaube, dass sie sehr, sehr großen gegenseitigen Respekt haben», sagte der 40-Jährige: «Die Deutschen vor den Spaniern, weil die bisher den überzeugendsten Fußball gespielt haben. Die Spanier aber auch vor den Deutschen, weil sie den Heimvorteil haben. Die wissen, was auf sie zukommt.»
Die Spanier hätten sich im Vergleich zu den jüngsten Turnieren nochmals weiterentwickelt. «Sie haben herausragende Spieler, aber dazu dann eben diese klare Art, wie sie spielen», sagte Lahm: «Sie können mehr als nur Ballbesitzfußball. Sie können sich auch mal zurückziehen. Und sie können kontern.»
Bei der Frage nach seinem Traumfinale hielt sich Lahm zurück. Er wünsche sich «natürlich die deutsche Mannschaft im Finale», aber: «Als Turnierdirektor ist es mir eigentlich vollkommen egal. Ich weiß, es wird eine unglaubliche Stimmung sein, egal wer im Finale sein wird.»