Nach den politischen Zerwürfnissen über eine Regenbogenfahne am Neubrandenburger Bahnhof haben Unbekannte in der mecklenburgischen Stadt erneut eine Regenbogenflagge entwendet, diesmal am Zentrum des Vereins «queerNB». Der oder die Täter hätten nach derzeitigem Kenntnisstand den Fahnenmast beschädigt und die daran befestigte Fahne entwendet. Der Sachschaden schätzte die Polizei auf 35 Euro.
Neubrandenburg war in die Schlagzeilen geraten, nachdem Unbekannte in den vergangenen Monaten die Regenbogenflagge, die auf dem Bahnhofsvorplatz neben anderen Fahnen wehte, mehrfach abgenommen und durch eine Hakenkreuz- oder NS-Fahne ersetzt hatten. Schließlich beschloss die Stadtvertretung am 9. Oktober mehrheitlich, die Regenbogenflagge am Bahnhof nicht mehr zu hissen.
Oberbürgermeister trat zurück
Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) hatte unmittelbar nach dem Beschluss seinen Rücktritt vom Amt zum Mai 2025 erklärt. Für ihn stand der Flaggenbeschluss nach eigenen Worten aber «am Ende einer langen Kette von Ereignissen», die ihn zum Rückzug aus dem Amt bewegten. Als Gründe nannte der offen homosexuell lebende Kommunalpolitiker fortwährende Beleidigungen in den sozialen Medien und Schmähungen durch Stadtvertreter.