Bei der Quote der Schulabbrecher liegt Hessen nach aktuellen Zahlen weiter deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Während 2023 deutschlandweit 7,2 Prozent der Schülerinnen und Schüler ohne Hauptschulabschluss von der Schule abgingen, waren es in Hessen 5,9 Prozent, wie das Kultusministerium in Wiesbaden mitteilte. Mit Blick auf das Jahr 2022 habe sich der Abstand nochmal vergrößert. Damals lag der bundesweite Wert bei 6,8 Prozent und die hessenweite Quote bei 6,1 Prozent.
Das Ministerium beruft sich auf Erhebungen des Statistischen Bundesamtes und der Kultusministerkonferenz. Gemessen wird der jeweilige Anteil an der gleichaltrigen Wohnbevölkerung. Demnach lag Hessen 2023 bei den Quoten zu Schulabbrechern hinter dem Spitzenreiter Bayern (5,3 Prozent) und vor Baden-Württemberg und Hamburg mit je 6,4 Prozent.
Vor dem Hintergrund, dass Hessen das Flächenland mit der höchsten Migrationsquote ist und in den Schulen besonders viele zugewanderte und geflüchtete Kinder unterrichtet werden, sei dieses Ergebnis besonders positiv zu bewerten, erklärte Kultusminister Armin Schwarz (CDU). Er verwies unter anderem auf die Sprachfördermaßnahmen in hessischen Schulen.
19.000 angehende Grundschulkinder besuchen Vorlaufkurse
Für Kinder mit Sprachdefiziten in Deutsch gibt es im Jahr vor der Einschulung verpflichtende Vorlaufkurse. Bei diesem Modell sei Hessen Vorreiter, erläuterte der Minister. Derzeit seien etwa 19.000 Kinder in dieser frühen Maßnahme – in Relation zu den eingeschulten Kindern ist das fast ein Drittel. Insgesamt sei der Deutschunterricht in der Grundschule stetig ausgebaut worden.
Zur Unterstützung abschlussgefährdeter Jugendlicher gibt es in Hessen beispielsweise das Programm «Pusch – Praxis und Schule». Es soll Schülerinnen und Schüler nicht nur Basiskompetenzen vermitteln, sondern auch helfen, ihr Selbstwertgefühl und ihre Motivation zu stärken.