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Grüne Jugend zu Austritt: Politik für Vergessene machen

Zahlreiche Mitglieder haben vor kurzem die Grüne Jugend verlassen. In Berlin schmieden die ehemaligen Parteiangehörigen bereits neue Pläne. Warum sie Selbstkritik wichtig finden.
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Die ehemaligen Parteimitglieder wollen eine Politik für Menschen machen, die vergessen wurden. (Symbolbild) © Jens Kalaene/dpa

Die ausgetretenen Mitglieder der Berliner Grünen Jugend möchten sich in ihrem neuen Projekt vorrangig den Sorgen von benachteiligten Menschen widmen. «Wir wollen keine Politik für andere Linke machen, sondern für Menschen, die von der Politik vergessen wurden», sagte der ehemalige Landessprecher Anton Zagolla im Interview mit der «Berliner Morgenpost» (Samstag). 

Viele Menschen in Deutschland hätte nur sehr wenig Geld zur Verfügung, meinte die ehemalige politische Geschäftsführerin Kira Wesbuer. Diese Menschen hätten zu Recht immer mehr das Gefühl, dass sich für sie politisch nicht maßgeblich etwas ändere. «Wir wollen uns diesen Menschen mehr zuwenden, auch wenn sie sicherlich andere politische Positionen haben. Wir wollen junge Menschen abholen und ihnen sagen: Politik kann wieder was für dich tun.»

Mitglieder hatten Austritt verkündet

Wie in mehreren anderen Bundesländern hat ein Teil des ehemaligen Vorstandes der Grünen Jugend Berlin vor mehr als zwei Wochen seinen Austritt aus der grünen Partei und der Jugendorganisation erklärt. Sie erklärten, einen neuen Jugendverband gründen zu wollen.

Ziel sei es, Menschen vor Ort zu helfen und ihnen eine Anbindung an den Kiez zu ermöglichen. «Wir wollen zeigen, dass die Antworten auf Abstiegsängste, Frust und das Gefühl, während der Corona-Pandemie alleingelassen worden zu sein, von linker Seite kommen können», sagte die ehemalige Beisitzerin Lisbeth Ritterhoff der Zeitung. 

Dafür erfordere es auch, selbstkritisch zu sein und neu zu lernen, mit Menschen in Kontakt zu kommen, ergänzte Wesbuer. «Also auch mit Menschen umgehen lernen, die nicht gendern und nicht immer jedes Wort so sagen wie wir. Ich glaube, dass man recht schnell einen gemeinsamen Nenner finden und den Leuten klarmachen kann, dass das Problem nicht die drei Ausländer im Kiez sind, sondern systematische Ungleichheit.»

© dpa
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