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Sitzjubel im Luxus: Rüdiger und Schlotterbeck gefeiert

Grandioser Rüdiger. Perfekter Schlotterbeck. Die Defensive wird nach dem K.o.-Sieg gegen Dänemark gefeiert. Der Bundestrainer hat eine Luxussituation. Torwart Neuer glaubt an eine Titelweisheit.
Euro 2024: Deutschland - Dänemark
Kai Havertz (l) und Antonio Rüdiger jubeln nach dem Sieg. © Bernd Thissen/dpa

Mit einer schnellen Handbewegung fegte Antonio Rüdiger eine lästige Fliege beiseite. Zack. Problem erledigt. Ziemlich verdutzt hatte zuvor Jannik Vestergaard in der Schlussphase des EM-Achtelfinals eine skurrile Jubelszene von Rüdiger nach einer finalen Rettungstat im deutschen Strafraum verfolgt.

Ob kleine Flugtiere in der Interview-Zone oder dänische Abwehrhünen auf dem Rasen: Mit dem deutschen Defensivchef wollte sich an diesem Gewitter-Abend in Dortmund wirklich niemand anlegen.

Rüdiger grätschte. Rüdiger blockte. Und Rüdiger holte sich die Trophäe als bester Spieler beim 2:0 ab. Die Auszeichnung war aber eine Kollektivehrung für die ganze deutsche Defensive, speziell die Innenverteidigung mit Rüdiger und seinem neuen Nebenmann Nico Schlotterbeck. Für Torwart Manuel Neuer war der BVB-Verteidiger der «heimliche Man of the Match». Ein großer Gewinner war Schlotterbeck auf jeden Fall.

«Es ist Fakt, dass er sehr gut gespielt hat. Ich freue mich auch extrem für ihn, in seinem Heimstadion so gut gespielt zu haben und den Job perfekt erfüllt zu haben», sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann. Perfekter Schlotterbeck mit einer Passquote von 90 Prozent. So schnell muss er sich nicht mehr nervige Fragen zu seiner schwachen WM-Performance 2022 gefallen lassen. Grandioser Rüdiger mit einer Zweikampfquote von 100 Prozent. Solide stand er, als hätte es nicht eine Woche lang Fitnesszweifel nach einer Oberschenkelzerrung gegeben.

Nagelsmann sieht «Luxussituation»

Zwangsläufig kam nach dem Einzug ins EM-Viertelfinale die Frage auf, was nun aus dem gelb-gesperrten Jonathan Tah wird, der in den ersten drei EM-Spielen defensiv geglänzt hatte. Nagelsmann folgt in seinem EM-Rollenspiel solch schnellen Impulsen nicht. «Es ist keine leichte Entscheidung, aber auch da weiß jeder Spieler, was verlangt ist, was seine Rolle ist. Du kannst entscheiden zwischen sehr guten Spielern», sagte der Bundestrainer. «Ich erinnere mich auch an sehr starke Spiele von Jonathan Tah», betonte der 36-Jährige. Er habe eine «Luxussituation».

Für Neuer ist die Entscheidung, wer vor ihm zentral spielt, unerheblich. Die Konzentration müsse auf höchstem Niveau bleiben. «Wir haben auch in den entscheidenden Situationen das Quäntchen Glück gehabt», sagte er nach dem Kraftakt gegen Dänemark. «Wir müssen hart arbeiten, um diese Null auch zu verteidigen.»

Besser als beim WM-Sieg 2014

Neuer musste schmunzeln, als er nach dem Spiel auf die Fußball-Weisheit angesprochen wurde, dass eine starke Defensive Turniere gewinne. «Ja, das stimmt.» Tatsächlich steht die DFB-Elf hinten so gut wie lange nicht. Zwei Gegentore nach vier Spielen, das war auch die Bilanz beim wundervollen Sommermärchen 2006. Auf dem Weg zum WM-Sieg in Brasilien 2014 waren es bei einer ähnlich kompakten Defensive zu diesem Turnier-Zeitpunkt drei Gegentore.

Neuer war in seiner langen Karriere nur bei einem Turnier besser: Bei der EM 2016 ging er ohne Gegentreffer ins Viertelfinale. «Ich hoffe, dass es so weitergeht. Wir lassen wenig zu, wir stehen stabil hinten», sagte der Torwart nach seinem 19. EM-Spiel, womit er nun alleiniger DFB-Rekordspieler bei Kontinentalturnieren ist.

Abwehr-Jubel wie bei einem Tor

Dass der Fokus nach dem Kampf gegen Dänemark sich auf die Defensive richtete, in der auch die Außenverteidiger Joshua Kimmich und David Raum überzeugten, gefällt Rüdiger. «Es wird viel über Stürmer gesprochen bei einem Turnier. Aber es ist wichtig, zu null zu spielen in so einer Phase des Turniers. Da müssen wir jede Aktion bejubeln», sagte der Champions-League-Sieger von Real Madrid.

Apropos Jubel: Nicht nur Vestergaard staunte in der verrückten Schlusssequenz über seinen völlig losgelösten deutschen Gegner. «Ich bin ein emotionaler Spieler auf dem Platz. Es war ein wichtiger Block, es war wie ein Tor», sagte Rüdiger.

© dpa ⁄ Arne Richter und Klaus Bergmann, dpa
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