Zu einem richtigen Weihnachtsfest gehört für viele Menschen nach wie vor der Weihnachtsbaum - doch in diesem Jahr werden sie dafür auch in Berlin und Brandenburg etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Pro Meter dürften die Preise an den Ständen und auf den Höfen im Durchschnitt um rund zwei Euro steigen, sagte Bernd Oelkers vom Verband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger für Niedersachsen, Hamburg und Bremen, der auch die ostdeutschen Bundesländer im Blick hat.
In Berlin könnten die Preise aufgrund der hohen Standmieten höher liegen, sagte er. Grund für die Teuerung sind demnach gestiegene Kosten für die Erzeuger etwa bei Transport, Verpackungen oder den Löhnen. Außerdem hätten viele Produzenten auch in Brandenburg ihre Anbauflächen reduziert. Aufgrund der geringen Marge sei besonders das Geschäft mit den großen Handelsketten zurückgefahren worden. «Wir vermarkten nun direkt oder an kleinere Betriebe», sagte Oelkers.
Auch den Einzelhandel reduzieren manche Hersteller. «Wir halbieren die Zahl unserer Verkaufsstände von 100 auf 50», sagte schon vor einigen Wochen Christian Mai, Leiter des Werderaner Tannenhofs. Schon im vergangenen Jahr hätten weniger Menschen die Plantagen besucht, um sich ihre Tanne zu schlagen.
Brandenburg gehört nicht zu den Hauptanbaugebieten in Deutschland. Ein Großteil der verkauften Weihnachtsbäume sind Oelkers zufolge Nordmanntannen. Sie seien aber besonders empfindlich für Spätfrost, für den es in Brandenburg ein hohes Risiko gebe. Mehr als die Hälfte der bundesweit produzierten Weihnachtsbäume kommt daher aus dem Sauerland sowie aus Niedersachsen.