Eine große Schau zu Edvard Munch, ein Parcours mit Skulpturen nationaler und internationaler Künstler, ein Marathonlauf, der Sport und Kultur verbindet: Als Europas Kulturhauptstadt will Chemnitz im kommenden Jahr rund zwei Millionen Gäste aus dem In- und Ausland anlocken. Das finale Programm wird diesen Freitag (11.30 Uhr) der Öffentlichkeit vorgestellt. Klar ist schon jetzt, dass nicht alle im Bewerbungsbuch skizzierten Projekte umgesetzt werden. So war ursprünglich geplant, quer durch die Stadt eine Europäische Parade der Apfelbäume mit bis zu 4.000 Bäumen zu pflanzen. Nach Problemen und Kritik war das Leuchtturmprojekt im vergangenen Jahr abgeblasen worden.
Im Rennen um den Kulturhauptstadttitel hatte sich Chemnitz im Oktober 2020 gegen die vier anderen Finalisten Nürnberg, Magdeburg, Hildesheim und Hannover durchgesetzt. Die nach Berlin, Leipzig und Dresden viertgrößte Stadt in Ostdeutschland will sich als Macher-Stadt präsentieren. Unter dem Motto «C the Unseen» wird nicht nur auf die eigene Underdog-Rolle im Vergleich zu anderen Städten angespielt. Auf vielfältige Weise soll 2025 Verborgenes sichtbar gemacht und zugleich die «stille Mitte» der Stadtbevölkerung, die sich in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt ins Private zurückgezogen hat, adressiert werden. Neben Chemnitz amtiert 2025 auch Nova Gorica in Slowenien als Kulturhauptstadt Europas.