Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Jürgen Elsässer zog es von links nach ganz weit rechts

Der Chefredakteur des nun verbotenen rechtsextremen «Compact»-Magazins hat politisch einmal auf ganz anderer Seite begonnen. In den 2000er Jahren schwenkte Elsässer nach rechts.
Polizei geht gegen rechtsextremes Magazin «Compact» vor
Der Chefredakteur des nun verbotenen «Compact»-Magazins hat ideologisch eine lange Wegstrecke zurückgelegt. © Sven Kaeuler/dpa/tnn/dpa

In jungen Jahren war der aus Baden-Württemberg stammende Jürgen Elsässer (67) Mitglied des Kommunistischen Bundes. Was sich aus dieser Zeit gehalten hat, ist sein Antiamerikanismus. Davon abgesehen hat der Chefredakteur des nunmehr verbotenen «Compact»-Magazins ideologisch eine lange Wegstrecke zurückgelegt - von ganz links nach ganz rechts.

Als Autor linker Publikationen und Anti-Atomkraft-Aktivist gestartet, schwenkte er Anfang der Nullerjahre allmählich um ins rechte Lager. «Unsere Zeitung trennte sich nach relativ kurzer Zeit von ihm, als er seinen Trip ins Völkische begann», schrieb im vergangenen Jahr die linke Zeitung «nd», die früher «Neues Deutschland» hieß.

Mit rechtsextremistischen Bestrebungen, zu denen der Verfassungsschutz auch sein Medienunternehmen zählt, setzte sich Elsässer einst kritisch auseinander. Der langjährige Grünen-Politiker Jürgen Trittin schrieb ein Vorwort zu Elsässers 1998 erschienenem «Braunbuch DVU».

Gut vernetzt in rechter Szene

Was Elsässer selbst zu seinem politischen Werdegang sagt, ist für manch Außenstehenden schwer nachvollziehbar. 2010 geht er mit der Monatszeitschrift «Compact» an den Start. Bei Parteitagen der AfD und anderen Veranstaltungen sieht man ihn oft mit grimmiger Miene. Sein Talent, jeweils den Ton zu treffen, der bei seinen Zuhörern gut ankommt, beschert ihm dennoch eine gewisse Anhängerschaft.

Beispielhaft für die Kontakte, die Elsässer in den vergangenen Jahren gepflegt hat, war eine Veranstaltung im November 2017 in Leipzig, an der unter anderem Pegida-Chef Lutz Bachmann, der Thüringer AfD-Rechtsaußen Björn Höcke und der Chef der Identitären in Österreich, Martin Sellner, sprachen. Elsässer gab dort den Takt vor. Er sagte: «Wir wollen eine neue Front im Widerstandskampf für Deutschland aufmachen, und das ist die Front in den Betrieben (...) Wir verbinden Patriotismus und Einsatz für die Arbeiter und Schwachen in diesem Land: Nationale und soziale Befreiung des deutschen Volkes!»

Heute pflegt Elsässer auch Kontakte zu früheren AfD-Politikern, die bei der Partei in Ungnade gefallen sind. Einer von ihnen ist André Poggenburg, der ehemalige AfD-Landesvorsitzende in Sachsen-Anhalt.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Boris Becker und seine Mutter Elvira Becker
People news
Ex-Tennisprofi Boris Becker trauert um Mutter Elvira
Marius Borg Hoiby
People news
Mette-Marits Sohn Marius eine Woche lang in U-Haft
Game of Thrones-Reihenfolge: Alle Serien und geplanten Spin-offs im chronologischen Überblick
Tv & kino
Game of Thrones-Reihenfolge: Alle Serien und geplanten Spin-offs im chronologischen Überblick
Google
Internet news & surftipps
US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
App Threads auf einem Smartphone
Internet news & surftipps
Bei Threads kann man nun auch selbst Feeds erstellen
Bezahlsystem EPI
Internet news & surftipps
Europäische Banken machen Bezahlangebot Wero attraktiver
Max Eberl
Fußball news
Eberls Belastungs-Mahnung: «Nicht nur Löcher stopfen»
Blick über Berlin
Job & geld
Diese Bundesländer machen Grundsteuer-Hebesätze transparent