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Mutmacher und Barça-Freude beim BVB: «Nicht viel Schöneres»

Dortmund zeigt sein Champions-League-Gesicht und schöpft Mut für die Liga. In der Königsklasse geht es nun gegen Hansi Flicks Barça. Mit dem Ex-Bundestrainer hat der BVB-Coach zuletzt noch gesprochen.
OSC Lille - Borussia Dortmund
OSC Lille - Borussia Dortmund
OSC Lille - Borussia Dortmund

Die riesige Erleichterung und die Vorfreude auf zwei große Festabende waren den Fußballern von Borussia Dortmund deutlich anzusehen. «Viertelfinale gegen Barcelona - Da gibt es nicht viel Schöneres», sagte Torwart Gregor Kobel und brachte die Stimmungslage beim krisengeschüttelten BVB auf den Punkt.

Der Viertelfinaleinzug und das bevorstehende Duell mit dem Starensemble von Ex-Bundestrainer Hansi Flick schüren die Hoffnung, die bisher so verkorkste Saison doch noch zu retten. Dem Dortmunder Champions-League-Gesicht sei Dank.

Kehl: «Das zeigt, dass diese Mannschaft auch was kann.»

«Wir wissen, dass wir erneut unter den besten Acht in Europa sind. Das ist ein richtig gutes Zeichen von Borussia Dortmund», sagte Sportdirektor Sebastian Kehl und ergänzte mit einem Lächeln im Keller des Stade Pierre-Mauroy von Lille: «Das zeigt, dass diese Mannschaft auch was kann.»

Zuletzt hatte es an den Fähigkeiten und der Qualität des teuren BVB-Kaders große Zweifel gegeben. Komplett ausgeräumt sind diese natürlich auch nach dem überzeugenden 2:1 im Achtelfinalrückspiel gegen den OSC Lille nicht. Zu häufig folgten auf starke Auftritte in dieser Spielzeit schon bittere Enttäuschungen.

Comeback-Qualitäten machen Mut

Einen Unterschied gibt es jedoch: Seit Langem zeigten die Dortmunder mal wieder echte Widerstandsfähigkeit und Comeback-Qualitäten. Das frühe 0:1 warf den Champions-League-Finalisten des Vorjahres nicht aus der Bahn. Im Gegenteil: Der Revierclub wurde immer stärker und drehte die Partie verdient.

Zahlreiche Fans, die mit Blick auf den Turnierbaum bereits auf Verdacht günstige Flüge nach Barcelona gebucht hatten, sahen sich bestätigt. Bis in den frühen Morgen feierten sie den Erfolg in der Altstadt von Lille.

Erstmals seit dem 2. November 2024 und dem 2:1 gegen RB Leipzig gewannen die Dortmunder wieder nach einem Rückstand. Das macht Mut. «Es war ein spezieller Abend und eine spezielle Performance. Von daher kann man sicher darauf hoffen, dass wir das mitnehmen können», sagte Kobel.

BVB-Ziel: Gegen direkte Konkurrenten die Aufholjagd starten

Kehl betonte, dass auch in der Liga für den zehntplatzierten BVB noch etwas möglich ist. Das Minimalziel, die erneute Qualifikation für die Königsklasse, ist sieben Punkte entfernt.

«In der Bundesliga ist es ja nicht so, dass die Saison abgeschlossen ist. Deswegen würde ich noch nicht die weiße Fahne hissen wollen», sagte der 45-Jährige. Schon am Samstag (18.30 Uhr/Sky) wartet auf seine Mannschaft mit dem Spiel bei den zuletzt wenig überzeugenden Leipzigern ein Duell mit besonderer Brisanz. Schließlich kann der BVB mit einem Sieg den Druck auf seinen Ex-Trainer und aktuellen RB-Coach Marco Rose weiter erhöhen.

Mit der Partie in Leipzig und nach der Länderspielpause gegen den FSV Mainz 05 und beim SC Freiburg habe die Borussia «die Möglichkeit, direkte Konkurrenten zu bespielen, Punkte zu sammeln, weiter ranzukommen. Das ist das Ziel», sagte Kehl.

Kobel: Dortmund im Viertelfinale «der Underdog»

Nach diesen drei Partien wartet dann am 9. April das Hinspiel bei Flicks Barça. In der Ligaphase waren die beiden Teams bereits aufeinandergetroffen. Dortmund verlor ein packendes Spiel mit 2:3. «Ich bin heiß. Ich freue mich, da Gas zu geben», sagte Offensivmann Karim Adeyemi, der damals verletzt nicht gespielt hatte.

Für BVB-Trainer Niko Kovac wird es ein besonderes Wiedersehen mit seinem einstigen Nachfolger beim FC Bayern München. «Es ist immer schön, wir haben vor Kurzem noch telefoniert», sagte Kovac zu Kontakten mit Flick bei DAZN. Der 53-Jährige weiß mit Blick auf das Kräftemessen mit Lamine Yamal, Robert Lewandowski, Pedri und Co. aber auch, was sein Torwart laut aussprach: «Wir sind auf jeden Fall der Underdog», sagte Kobel.

Redaktionshinweis: In einer früheren Version dieses Textes stand in der letzten Zwischenüberschrift fälschlicherweise «Achtelfinale» statt «Viertelfinale»

© dpa ⁄ Thomas Eßer, dpa
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