Twitter ist jetzt X und nicht nur die überraschende Namensänderung hat für Aufsehen gesorgt. Viele Nutzer:innen sind seit der Übernahme durch Elon Musk nicht mehr von der Social-Media-Plattform überzeugt und suchen daher nach einer Alternative.
Nach Mastodon und Threads von Meta steht eine weitere Option im Fokus: Bluesky. Wir fassen zusammen, was die Plattform ausmacht und ob sie ein echter Ersatz für X werden könnte.
Was ist Bluesky?
Stellt sich zunächst die Frage, was Bluesky eigentlich ist. Die Antwort: Eine Social-Media-Plattform, die stark an Twitter erinnert und sich noch in ihrem Aufbaustadium befindet. Schon jetzt ist aber abzusehen, wohin sich das Angebot entwickeln soll.
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Wichtig ist dabei der dezentrale Ansatz. Die Basis ist das sogenannte AT Protocol, das die Daten auf zahlreichen verschiedenen Servern speichert. So ist das Netzwerk nicht nur besser vor Angriffen geschützt, sondern will es Entwickler:innen künftig erlauben, aus den bestehenden Strukturen eigene Apps zu entwickeln.
Call for developers!Bitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:On the AT Protocol, third-party can be as seamless as first-party through custom feeds, federated services, and more.
We’d love to welcome more devs to join us in building these services. Fill out a form linked here:https://t.co/pGItLWCuDR
— bluesky (@bluesky) August 3, 2023
Wer steckt hinter der Plattform?
Die Entwicklung von Bluesky begann im Jahr 2021 unter der Führung von Jay Graber und Jack Dorsey. Dorsey ist einer der Gründer von Twitter, und auch die ersten Schritte von Bluesky wurden noch unter dem Dach der großen Social-Media-Plattform unternommen.
Mittlerweile haben beide Netzwerke allerdings außer ihrer gemeinsamen Geschichte keine Verbindungen mehr. Der eigentliche Dienst Bluesky wurde 2023 veröffentlicht – auch als App für Android und iOS.
Das dafür benötigte Kapital stammte allerdings nicht aus Werbeeinnahmen oder einem kommerziellen Abo-Modell, sondern wurde durch Crowdfunding finanziert. Rund acht Millionen US-Dollar kamen so zusammen und wurden in Infrastruktur und Personal investiert.
Wie funktioniert Bluesky?
Die frühere Verbindung zu Twitter zeigt sich auch schnell im Aufbau und Design von Bluesky. Auf einer Timeline werden Nutzer:innen Posts mit aktuell bis zu 256 Zeichen angezeigt. Auch Bilder, Links oder Gifs lassen sich einbinden. Im Gegensatz zu Twitter beziehungsweise X gibt es allerdings noch keine Direktnachrichten zwischen User:innen.
Bluesky hat mittlerweile etwa drei Millionen Nutzer:innen. Um selbst ein Profil erstellen zu können, müssen Interessierte nicht mehr per Invite Code eingeladen werden. Diese Maßnahme sollte laut Bluesky den Zusammenbruch des Systems verhindern, ist mittlerweile aber abgeschafft worden. Du kannst Dich also nun bei Bluesky ohne Einladungscode registrieren.
You can now sign up for Bluesky without an invite!
https://t.co/rUyMjYVEkt pic.twitter.com/PaT4Z6hJnuBitte akzeptieren Sie die Nutzung von Drittanbieter-Einbindungen mit einem Klick auf den folgenden Button:— bluesky (@bluesky) February 6, 2024
Ist Bluesky eine echte Alternative zu Twitter?
Bleiben zuletzt die Fragen, ob das Angebot eine echte Alternative zu X darstellt und was die beiden Netzwerke in der Praxis unterscheidet. Bluesky ist nicht nur dezentral aufgebaut, sondern soll auch unabhängig von Unternehmensinteressen funktionieren.
Auch die Datenmitnahme bei einer Kontoauflösung wird möglich sein. Der Ton der auf der Plattform geführten Debatten und die geteilten Inhalte sollen einer stärkeren Kontrolle unterliegen und Hate Speech und Fake News so verhindert werden.
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Ob das klappt und Bluesky wirklich irgendwann an den Erfolg von Twitter anknüpfen kann, ist aktuell kaum vorherzusagen. Das Netzwerk steht noch eher am Anfang und experimentiert mit der ein oder anderen Funktion.
Trotz vieler Abgänge steht X außerdem noch bei ungefähr 229 Millionen Nutzer:innen und hat somit eine deutlich größere Reichweite. Auch Konkurrent Threads kann sich inzwischen sehen lassen: Der 2023 gestartete Mikroblogging-Dienst von Meta kommt inzwischen weltweit auf 130 Millionen User:innen [Stand: Februar 2024]. Die Konkurrenz ist also groß.
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