Die Welt im Bewegungsstau Milliarden Menschen weltweit bewegen sich nicht genug. Das hat verheerende gesundheitliche Folgen für den Einzelnen und kostet unsere Gesundheitssysteme enorm viel Geld. Allerdings gehört Deutschland zu 22 von 197 Ländern, die auf dem richtigen Weg sind, mehr Menschen in Schwung zu bringen. Das geht aus einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor, der in der Fachzeitschrift „The Lancet Global Health Journal“ veröffentlicht worden ist. Die WHO hat dafür Erhebungen aus einzelnen Ländern ausgewertet und verglichen. Moderate und hohe Intensität Die WHO empfiehlt für Erwachsene mindestens 150 Minuten körperliche Aktivitäten mit „moderater Intensität“ pro Woche, um Krankheiten vorzubeugen. Dazu zählt etwa schnelles Gehen. Alternativ wird geraten mindestens 75 Minuten pro Woche Aktivitäten mit „hoher Intensität“ zu widmen, bei denen man aus der Puste kommt – wie Tanzen, Badminton oder Fußball. Umso sinnvoller ist es also sich eine Sportart zu suchen, die man bestenfalls auch allein ausüben kann. Das hilft den inneren Schweinehund zu überwinden und muss noch nicht mal etwas kosten. Schon ein langer Spaziergang kann einer wissenschaftlichen Studie aus den Niederlanden zufolge das Schwitzen im Fitness-Center ersetzen. Ansonsten bieten sich Joggen und Radfahren als kostenlose Sportarten an. Ist das Wetter schlecht, sind Zumba oder Yoga eine gute Idee, um sich auch zu Hause fit zu halten. Google Fit, Apple Health & Co Darüber hinaus helfen Gesundheits-Apps bei der Erlangung von mehr körperlicher Fitness. Wohl nie zuvor war die Nachfrage nach Hilfestellung beim individuell betriebenen Sport größer als jetzt und tatsächlich gibt es für diverse Zwecke spezielle Anwendungen für das Smartphone. Die meisten Android-Smartphones haben ja von Haus aus Google Fit an Bord. Das Pendant für das iPhone heißt Apple Health . Manche Hersteller wie Samsung bieten eigene Apps wie Samsung Health an, die die körperliche Aktivität des Nutzers auf Wunsch überwachen. Die meisten Smartphones verfügen auch zumindest über einen Schrittzähler. Möglich machen das das eingebaute Gyroskop und das Tracking via GPS. Armband oder Smartwatch? Wer auch eine Überwachung der Herzfrequenz möchte, sollte sich zusätzlich ein kompatibles Fitness-Armband zulegen, das über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden wird, um die Gesundheitsdaten zu übermitteln. Die Armbänder funktionieren aber unabhängig davon als Herzfrequenzmesser und Schrittzähler, da sie über optielektronische Sensoren verfügen. Eine teurere Alternative sind Smartwatches, die mehr Funktionen als Fitness-Armbänder bieten, so z.B. Terminerinnerung, Gesprächsannahme oder Navigation bei bestehender Verbindung mit einem Smartphone. Das Smartwatch-Betriebssystem Wear OS von Google bietet mittlerweile eine Vielzahl von kompatiblen Apps an. Fit dank Gymondo Mit Google Fit, Apple Health oder einer ähnlichen Anwendung des Smartphone-Herstellers ist der Fitness-Jünger in der Regel schon gut aufgestellt. Dann gibt‘s noch spezielle Apps, die dabei helfen die körperliche Fitness zu verbessern. Dazu gehört z.B. Gymondo . Diese Gesundheits-App ist normalerweise kostenpflichtig, kann aber von Vodafone-Kunden acht Wochen lang gratis genutzt werden. Gymondo bietet mehr als 80 Trainings-Programme und über 1.000 Workouts von Cardio bis Yoga für verschiedene Levels vom absoluten Anfänger bis hin zum versierten Fitness-Crack. Außerdem kann man in einer Datenbank mit rund 2.000 Rezepten für eine ausgewogene Ernährung stöbern. Abnehmen mit Yazio Eine Gesundheits-App, die beim Abnehmen hilft, ist Yazio . Nach einer kostenlosen Test-Woche kostet diese Gesundheits-App 4,99 Euro monatlich. Mit Yazio trackt man Kalorien, Schritte, Gewicht und getrunkenes Wasser. Darüber hinaus gibt Yazio Tipps für das Intervallfasten und gesunde Ernährung, damit auch wirklich nicht die empfohlene maximale Kalorienzahl überschreitet. Wer sich unsicher ist, wie viel Kalorien ein Lebensmittel hat, kann, so vorhanden, den Barcode der Verpackung scannen. Zudem bietet die Gesundheits-App Ernährungspläne, Lebensmittelbewertungen und weitere Funktionen. Besser schlafen dank Sleep Cycle Eine weitere spezielle Gesundheits-App ist SleepCycle . Diese Anwendung, die man sieben Tage kostenlos testen kann, hilft Ihnen dabei Ihren Schlaf zu beobachten und weckt Sie dann, wenn es für Ihren Körper am günstigsten ist. Nach der Test-Woche kostet SleepCycle 29,99 Euro pro Monat. Die Schlafanalyse erfolgt bei dieser Gesundheits-App dank Aufnahme der Schlafgeräusche und per Schwingungssensor. So werden detaillierte Schlafstatistiken und tägliche Schlafdiagramme erstellt. Der Nutzer kann entscheiden, ob es zu einer bestimmten Uhrzeit oder innerhalb eines weiter gefassten Zeitfensters geweckt werden möchte. Apps auf Rezept Darüber hinaus gibt es Gesundheits-Apps auf Rezept, die einen überhaupt wieder in die Lage versetzen Sport zu treiben. Möglich macht das das Digitale Versorgungsgesetz. Seit dem 6. Oktober 2020 können so genannte „digitale Gesundheitsanwendungen“ (DiGA) von den Krankenkassen übernommen werden. Beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte werden alle DiGA aufgelistet. So hilft z.B. die Anwendung Zanadio bei starkem Übergewicht. Für Menschen, die von Rücken-, Knie- oder Hüftschmerzen geplagt werden, ist die App Vivira gedacht. Beide Anwendungen können 90 Tage lang ohne Zuzahlung auf Rezept genutzt werden.