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Land, Kreise und Städte: Nahverkehrsangebote verbessern

Eine schlechte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr macht es Bewohnern ländlicher Regionen in MV schwer, das eigene Auto stehen zu lassen. Das Angebot für Bus und Bahn soll nun besser, das Umsteigen lukrativer werden.
Nahverkehr in Schwerin
Ein Nahverkehrszug fährt in den Schweriner Hauptbahnhof ein. © Jens Büttner/dpa/Symbolbild

Land, Kreise und Kommunen wollen die Angebote im öffentlichen Nahverkehr Mecklenburg-Vorpommerns spürbar verbessern. Im Rahmen einer am Montag vorgestellten Mobilitätsoffensive sollen Regiobuslinien und ein landesweites Rufbussystem mit einheitlichen Standards eingeführt werden. Das Netz an Buslinien in der Fläche soll verbessert und durch abgestimmte Taktung nutzerfreundlicher werden.

«Nur mit einem attraktiven Angebot im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs kann es gelingen, mehr Menschen zu einem Umstieg vom Auto auf Bus oder Bahn zu überzeugen», sagte Wirtschaftsstaatssekretärin Ines Jesse in Schwerin. Zuvor hatte sie mit Vertretern der Landkreise und kreisfreien Städte eine «Gemeinsame Erklärung zur Verbesserung des öffentlichen Mobilitätsangebotes in Mecklenburg-Vorpommern» unterzeichnet.

Nach Jesses Angaben werden die Regiobuslinien künftig unabhängig von Schul- und Ferienzeiten regelmäßig stündlich oder alle zwei Stunden verkehren. Die Verknüpfung mit dem Bahnverkehr soll spürbar verbessert werden. Bislang kommt es wegen unzureichender Abstimmung oft zu Wartezeiten, und einzelne Orte sind während der Ferien, wenn kein Schülerverkehr stattfindet, nur schlecht zu erreichen.

Laut Jesse gewährt das Land dauerhaft Zuschüsse zur Finanzierung von Regio- und Rufbussystem. Im Gegenzug verpflichteten sich die kommunalen Aufgabenträger, landkreisübergreifende Angebote zu machen und verlässliche Takte im Busverkehr zu gewährleisten. Die ersten drei Regiobuslinien hätten zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember den Betrieb aufgenommen, weitere würden folgen.

«Auch zu einer flächendeckenden zügigen Umsetzung der jeweiligen kommunalen Rufbussysteme haben sich die Landkreise bekannt», betonte Jesse. Bis Ende 2024 solle ein landesweiter Regelbetrieb aufgebaut sein. Angestrebt werde ein Landestarifverbund, für den im Zuge der Einführung des Deutschlandtickets schon die Basis gelegt sei.

Der Geschäftsführer des Landkreistages, Matthias Köpp, verwies darauf, dass sich der Kommunalverband bereits 2018 dafür stark gemacht habe, den ländlichen Raum mit öffentlichen Verkehrsmitteln besser an die bestehende Infrastruktur anzubinden. Schon damals seien auch ein bedarfsorientiertes Rufbussystem für das gesamte Land und eine abgestimmte Taktung der Linien im Gespräch gewesen. Nun seien die benötigten Mittel endlich auch im Landesetat eingeplant. Laut Köpp gibt es für das Rufbussystem bis 2026 jährlich 13 Millionen Euro.

Nach dem drastischen Einbruch der Fahrgastzahlen während der Corona-Pandemie haben 2022 wieder deutlich mehr Menschen in Mecklenburg-Vorpommern Busse und Bahnen benutzt. Nach Erhebungen des Statistischen Amtes wurden im Vorjahr rund 128 Millionen Fahrgäste im Liniennahverkehr gezählt. Das sei ein Drittel mehr gewesen als 2021 und auch etwas mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019, als landesweit 126 Millionen Fahrgäste im Personennahverkehr registriert worden waren.

Zwischenzeitlich waren die Fahrgastzahlen unter 100 Millionen im Jahr gesunken. Als Gründe galten Schulschließungen, verstärkte Heimarbeit und Beschränkungen im Tourismus. Durch das Deutschlandticket erlebte der Nahverkehr 2023 einen weiteren Aufschwung. Zahlen für das laufende Jahr liegen noch nicht vor.

Hauptverkehrsmittel im Linienverkehr waren 2022 erneut Omnibusse mit 73 Millionen Fahrgästen. Die in Rostock und Schwerin verkehrenden Straßenbahnen beförderten laut Statistik 39 Millionen, Regionalzüge und S-Bahnen 22 Millionen Fahrgäste. Wurden während einer Fahrt mehrere Verkehrsmittel genutzt, kam es zu Mehrfachzählungen. Eisenbahnen verzeichneten mit einem Plus von 56 Prozent den größten Zuwachs zum Vorjahr.

Die Ergebnisse basieren laut Statistikamt auf Angaben aus der jährlichen Statistik der Personenbeförderung im Schienennahverkehr und im gewerblichen Omnibusverkehr. Einbezogen wurden insgesamt 58 Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern.

© dpa
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