Die Geschäftsführung des Klinikums hatte die Warnstreiks in der vergangenen Woche als «vollkommen unnötig» kritisiert. Neben einer Inflationsprämie hatte sie den Mitarbeitenden eine Entgelterhöhung von mindestens 300 Euro pro Monat angeboten, eine tarifliche Erhöhung um einen sogenannten Sockelbetrag von 100 Euro zum 1. Juni dieses Jahres sowie eine weitere tarifliche Steigerung um 5,5 Prozent zum 1. Januar 2025.
Dieses Angebot sei im Verlauf der Verhandlungen nachgebessert worden, sagte Dzewas-Rehm. Bei den Gesprächen sei es etwa um Fragen der Laufzeit sowie darum gegangen, wann Lohnerhöhungen kommen. Neue Warnstreiks solle es vorerst nicht geben. Erst am 6. März werde dann parallel zur vierten Verhandlungsrunde wieder zu Arbeitsniederlegungen an beiden Standorten des Klinikums in Gießen und Marburg aufgerufen; in ähnlichem Umfang wie am Montag.
Der Vorsitzende der UKGM-Geschäftsführung, Gunther Weiß, hatte vorab erklärt, man sei bereit, in dieser Verhandlungsrunde «zu einem vernünftigen, tragfähigen Kompromiss zu kommen». Die Gewerkschaft wisse, «dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des UKGM nicht überstrapaziert werden darf», so Weiß.
Das Klinikum ist nach Unternehmensangaben das drittgrößte Universitätsklinikum Deutschlands. An den beiden Standorten Gießen und Marburg werden jährlich rund 436.000 Patienten in 80 Kliniken mit zusammen 2230 Betten versorgt.