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Millot trifft früh, Sparta traumhaft: Stuttgart nur remis

Die Champions League ist zurück in Stuttgart, der erhoffte VfB-Sieg bleibt aber aus. Enzo Millot sorgt für einen schwäbischen Traumstart, doch Sparta Prag erweist sich als Spielverderber.
VfB Stuttgart - Sparta Prag
VfB Stuttgart - Sparta Prag
VfB Stuttgart - Sparta Prag

Die VfB-Profis standen ein wenig ratlos auf dem Stuttgarter Rasen und schauten nicht wirklich glücklich drein. Auch ein Sturmlauf in der zweiten Halbzeit mit über 70 Prozent Ballbesitz brachte den Schwaben nicht den erhofften Sieg im ersten Champions-League-Heimspiel nach mehr als 14 Jahren. Der deutsche Fußball-Vizemeister kam gegen Sparta Prag nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und hat nach zwei Spieltagen der neuen Ligaphase erst einen Punkt. 

Zwei Wochen nach der unglücklichen 1:3-Niederlage beim spanischen Titelverteidiger Real Madrid brachte Enzo Millot den VfB schon in der siebten Minute in Führung. Kaan Kairinen (32.) gelang vor 60.000 Zuschauern per Traumtor aber der verdiente Ausgleich für den tschechischen Meister und Pokalsieger.

«Es fühlt sich im ersten Moment an, als ob ein bisschen mehr drin gewesen wäre. Die erste Halbzeit war durchwachsen und ausbaufähig, die zweite extrem dominant. Wir haben aber die Räume nicht gefunden. Wir können mit dem 1:1 letztlich gut leben. Nach so vielen Jahren war es ein besonderes Erlebnis», sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Trainer Sebastian Hoeneß spürte schon eine gewisse «Enttäuschung» und hätte gerne zwei Punkte mehr mitgenommen. Vor dem Tor hätte die Mannschaft zu viele falsche Entscheidungen getroffen.

«Zurück in Europa» stand auf einem großen Banner in der VfB-Fankurve. Erstmals seit 5334 Tagen erklang in der Stuttgarter Arena wieder die berühmte Königsklassen-Hymne. Die «brutale» Vorfreude, die Kapitän Atakan Karazor in der Mannschaft ausgemacht hatte, war auch auf den Rängen zu spüren. Und der VfB erwischte den erhofften Traumstart.

Millot trifft früh, Sparta zweimal Aluminium

Millot, schon beim furiosen 5:1 in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund eineinhalb Wochen zuvor der alles überragende Mann, köpfte eine Flanke von Maximilian Mittelstädt aus kurzer Distanz zum frühen 1:0 über die Linie. Allerdings: Die Führung passte nicht so wirklich zum Spielverlauf. Sparta war zunächst das bessere Team. Offensiv fehlte den Gästen mal die Präzision, mal das Glück - wie beim Pfostentreffer von Martin Vitik (13.).

Die Dynamik, die das Stuttgarter Spiel sonst auszeichnet und auf die auch Gäste-Trainer Erik Friis explizit hingewiesen hatte, brachten die Schwaben im ersten Durchgang nur selten auf den Rasen. Mitten in der Phase, in der sie zumindest die Kontrolle übernommen zu haben schienen, fiel der Ausgleich. Kairinen setzte einen Freistoß herrlich ins rechte obere Eck.

Die Partie blieb unterhaltsam. Der VfB hatte gegen die Tschechen, die zum Auftakt der Ligaphase schon RB Salzburg mit 3:0 besiegt hatten, aber mitunter weiter Probleme - und noch mal großes Glück. Veljko Birmancevic traf mit einem Kopfball nur die Latte (39.).

VfB erhöht den Druck - Nübel rettet

Birmancevic war es auch, der die Gäste nach der Pause fast in Führung gebracht hätte. Der Angreifer scheiterte aber freistehend an VfB-Keeper Alexander Nübel (55.) - diesmal in einer Phase, in der eigentlich die Stuttgarter die tonangebende Mannschaft waren.

Mitte der zweiten Halbzeit erhöhte der VfB weiter die Schlagzahl. Trainer Hoeneß brachte unter anderem Chris Führich für Ermedin Demirovic und funktionierte Nationalstürmer Deniz Undav von der hängenden zur alleinigen Spitze um. Die Gastgeber bemühten sich um den zweiten Treffer und drängten Sparta mit hohen Ballbesitz-Anteilen weit in die eigene Hälfte zurück. Es fehlte aber an klaren Chancen. So endete die Partie wie das bis dahin letzte Stuttgarter Champions-League-Heimspiel gegen den ruhmreichen FC Barcelona im Februar 2010 - mit einem 1:1.

© dpa ⁄ Christoph Lother, dpa
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