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Adeyemis Tor «Spiegelbild» für Dortmunder Trendwende

Borussia Dortmund kann erstmals in dieser Bundesliga-Saison zweimal nacheinander gewinnen. Doch nach dem 2:0 beim FC St. Pauli von einer Wende zu sprechen, ist verfrüht.
FC St. Pauli - Borussia Dortmund
FC St. Pauli - Borussia Dortmund
FC St. Pauli - Borussia Dortmund
FC St. Pauli - Borussia Dortmund

Karim Adeyemi war in den Katakomben des Hamburger Millerntor-Stadions gefragt - sehr sogar. Der 23 Jahre alte Angreifer war mit einem Tor und einer Vorlage für Borussia Dortmund beim 2:0 beim FC St. Pauli nicht nur der Mann des Spiels. Adeyemi steht auch beispielhaft für den beginnenden Aufschwung der Westfalen nach einer von Beginn an schwierigen Fußball-Saison.

«Die letzten Spiele habe ich ein bisschen Selbstbewusstsein gekriegt», sagte er. «Sie waren ganz okay von mir. Es geht aber auf jeden Fall noch mehr. Ich kriege Spielzeit. Darüber bin ich sehr glücklich, und wenn wir die Spiele gewinnen, bin ich noch glücklicher.»

Für Sportdirektor Sebastian Kehl stand die Art und Weise, wie Adeyemi das 2:0 erzwungen hatte, sogar symbolhaft für die Entwicklung der Dortmunder insgesamt seit dem Amtsantritt von Trainer Niko Kovac (53) Anfang Februar.

Adeyemi hatte sich in der 58. Minute bei einem Konter erst gegen seinen Gegenspieler Philipp Treu durchgesetzt. Auch durch ein versuchtes Foulspiel von Treu ließ sich der viermalige Nationalspieler nicht stoppen und schob den Ball vorbei an St. Paulis Keeper Nikola Vasilj überlegt ins Tor.

Tor des Willens

«Früher wäre er vielleicht auch mal hingefallen. Aber heute bleibt er stehen und marschiert weiter», sagte Kehl. «Ich finde, das ist ein bisschen das Spiegelbild für die ganze Mannschaft - nicht hinfallen und liegenbleiben, sondern sich wehren.» Das Team habe unbedingt dieses Spiel gewinnen wollen. «Und da braucht man am Ende auch so Aktionen.»

Das macht Mut, auch für das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den OSC Lille am Dienstagabend (21.00 Uhr/Amazon Prime). Dennoch: Der BVB hat nach den schwierigen Monaten unter Ex-Trainer Nuri Sahin die Wende unter dessen Nachfolger Kovac noch längst nicht geschafft.

Indizien für eine Trendwende

Erstmals in dieser Saison zwei Bundesligaspiele nacheinander gewonnen, im dritten Pflichtspiel nacheinander zu null gespielt zu haben und wieder in Sichtweite der Champions-League-Plätze zu sein, sind vielleicht Indizien für eine - wenn überhaupt - Trendwende. 

Noch gibt es einiges zu tun. Im Angriff ist vieles abhängig von Serhou Guirassy, der in Hamburg mit seinem 14. Saisontreffer auch die Führung erzielte (50.). Die erste Hälfte im Spiel beim Aufsteiger vom Hamburger Kiez erinnerte zudem mehr an die Leistung beim erschreckenden 0:2 beim Abstiegskandidaten VfL Bochum vor zwei Wochen als an das fulminante 6:0 gegen den 1. FC Union Berlin vor einer Woche.

Kovac lobt seine Spieler

Dass sich die Mannschaft gegen den FC St. Pauli nach der Pause steigerte und letztlich souverän gewann, deutet aber zumindest auf eine gewachsene Stabilität hin. «Kompliment, wie die Jungs das heute angegangen sind, erst dagegenhalten, dann mitspielen und das Spiel gewinnen», stellte Kovac zufrieden fest.

Für Kehl stimmt in jedem Fall die Richtung. Er sieht durch die Entwicklung die Richtigkeit des Trainerwechsels bestätigt: «Das war ja der Wunsch, dass wir über diesen Trainerwechsel, durch ein bisschen Einfachheit, am Ende auch durch klare Ansprachen von Niko und seinem Trainerteam, dieser Mannschaft wieder Stabilität geben.»

© dpa ⁄ Claas Hennig, dpa
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