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Zukunft von Evonik-Servicegeschäft weiter offen

Der Chemiekonzern Evonik stellt sich neu auf. Alles soll schlanker und klarer werden. Wie es mit dem Service-Geschäft mit 3.600 Beschäftigten in Marl und Wesseling weitergeht, ist aber noch unklar.
Chemiekonzern Evonik baut Konzern um
Das Evonik-Servicegeschäft in den Chemieparks Marl und Wesseling mit insgesamt 3.600 Beschäftigten wird gerade eigenständig aufgestellt. (Archivbild) © Benjamin Westhoff/dpa

Der Chemiekonzern Evonik hat weitere Einzelheiten zu der vor einem Jahr angekündigten Aufteilung der Sparte «Technology & Infrastructure» bekannt gegeben. Demnach werden bei der Aufspaltung der Sparte den Infrastruktur-Aktivitäten an den Standorten Marl und Wesseling 3.600 Beschäftigte zugeordnet. Dazu zählt Evonik unter anderem Dienstleistungen wie Logistik, technischen Service, Werkstätten und Werkschutz.

Was mit diesem Servicegeschäft geschieht, ist nach Angaben eines Sprechers noch offen. Es würden weiterhin alle Optionen geprüft. Im September 2023 hatte Evonik als Möglichkeiten einen vollständigen Verbleib im Konzern über Partnerschafts- und Joint-Venture-Modelle bis hin zur Abgabe genannt. «In Zukunft könnte ein Teilverkauf oder ein Verkauf der ganzen Einheit möglich sein», sagte der Sprecher. Die Technologie-Einheit soll im Konzern bleiben.

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Evonik beschäftigt aktuell rund 32.000 Menschen. Durch eine Straffung der Verwaltung will der Konzern bis Ende 2026 rund 2.000 Stellen einsparen. Schon länger geplant ist auch der Verkauf des Polyestergeschäfts mit 400 Stellen und der sogenannten C4-Chemie mit rund 1.000 Stellen. In diesem Bereich stellt Evonik unter anderem Antiklopfmittel oder Weichmacher her. Die Umbaupläne summieren sich auf 7.000 Stellen, die direkt betroffen sein könnten.

Keine betriebsbedingten Kündigungen bis 2032

Evonik will weiterhin bis 2032 keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. Ein Sprecher betonte, dass es bei Verkäufen von Unternehmensteilen eine Grundbedingung sei, dass Arbeitnehmerrechte bei potenziellen Käufern den gleichen Stellenwert genießen wie bei Evonik.

Die Chemie-Gewerkschaft IGBCE forderte, dass der Evonik-Umbau sozialverträglich organisiert wird. Die Transformation von Evonik dürfe nicht nur Abbau und Ausgliederung, sondern müsse auch Investition und Modernisierung bedeuten, erklärte IGBCE-Vorstand Alexander Bercht laut einer Mitteilung. 

Er betonte, dass zu einer möglichen Ausgliederung des Infrastrukturgeschäfts in Marl und Wesseling noch keinerlei Entscheidungen gefallen seien. «Wir bestehen darauf, alle Szenarien ergebnisoffen zu prüfen. Klar ist, dass den 3.600 Beschäftigten des Bereichs in keinem Szenario Nachteile bei Entgelt, Mitbestimmung oder Tarifbindung entstehen dürfen.»

Evonik will schlanker und profitabler werden

Evonik will die Konzernstruktur in den kommenden Jahren grundlegend umbauen. Am Freitag teilte das Management mit, dass die bisherigen Geschäftsbereiche ab April 2025 in den zwei neuen Sparten «Custom Solutions» und «Advanced Technologies» aufgehen werden.

Durch den Schritt fällt eine komplette Führungsebene im Konzern weg. Die Essener hatten den Organisationsumbau schon angekündigt. Das Unternehmen soll dadurch insgesamt schneller, schlanker und profitabler werden.

Die Geschäfte in der neuen Sparte «Custom Solutions» (etwa: Kundenlösungen) sieht Evonik eher in Nischenmärkten mit spezifischen Produkten für die Kunden. Dazu zählen etwa Zusätze für Lacke und Beschichtungen sowie Produkte für die Kosmetik- und Pharmaindustrie. 

Die Sparte «Advanced Technologies» (etwa: fortgeschrittene Technologien) soll sich im Wettbewerb vor allem durch niedrige Kosten behaupten. Hergestellt werden in diesem Segment etwa Hochleistungskunststoffe und die Chemikalie Wasserstoffperoxid. Beide Sparten erzielen jeweils einen Jahresumsatz von rund sechs Milliarden Euro.

Größter Anteilseigner des Chemiekonzerns ist mit 47 Prozent die RAG-Stiftung. Sie ist zuständig für die Finanzierung der Folgekosten aus dem 2018 eingestellten deutschen Steinkohlenbergbau, den «Ewigkeitsaufgaben».

© dpa
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