Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Wackelt nach dem Ampel-Aus auch das Deutschlandticket?

Der Bruch der Ampel-Koalition könnte die Fortsetzung angeschobener Projekte gefährden. Nach Befürchtung einiger Verkehrsminister könnte das auch viele Bus- und Bahn-Pendler betreffen.
Deutschlandticket
Droht mit dem Aus der Ampel-Regierung auch das Ende des Deutschlandtickets? (Archivbild) © Boris Roessler/dpa

Das Ampel-Aus gefährdet auch die Pläne für die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets. Um das Angebot für den Bahnverkehr zu sichern, dringen Baden-Württemberg und Niedersachsen trotz des Bruchs der Ampel-Koalition auf eine geplante Gesetzesänderung durch den noch bestehenden Bundestag. Mit dem Ticket kann der öffentliche Nahverkehr in ganz Deutschland genutzt werden – unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet. Das Ticket gilt für Bus und Bahn. Ausgenommen sind lediglich Züge des Fernverkehrs wie beispielsweise ICEs, ICs und TGVs.

Zwar habe das Aus für die Regierungskoalition und der nicht verabschiedete Haushalt für das kommende Jahr keine unmittelbaren Folgen für das Deutschlandticket, versicherte das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium, das den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz hat. Der baden-württembergische Ressortchef Winfried Hermann (Grüne) mahnte aber, nicht gebrauchte Mittel müssten dringend ins nächste Jahr übertragen werden - womöglich würde das Ticket sonst teurer. «Das Nachsehen hätten die Fahrgäste.» 

iPhone 16 Pro jetzt bei Vodafone bestellen

Sozialverband warnt

Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) aus Niedersachsen sagte: «Ich warne davor, dass das D-Ticket dieser unsicheren Übergangszeit im Bund zum Opfer fällt.» In den nächsten Wochen stünden Entscheidungen an, die nicht aufgeschoben werden dürften - dafür sei gerade dies ein Beispiel.

Auch die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland, Michaela Engelmeier, mahnte: «Das Deutschlandticket darf nicht unter die Räder kommen.» Für viele Menschen habe es schon mit der letzten Preiserhöhung an Attraktivität verloren. «Umso dringender ist es, den Preis stabil zu halten und ein Sozialticket einzuführen, das wirklich allen Menschen bezahlbare Mobilität ermöglicht.» Die aktuelle Unsicherheit zeige, wie schnell gerade soziale Projekte ins Wanken geraten können. «Dem muss die Politik Einhalt gebieten.»

Muss der Preis sonst steigen?

Konkret geht es um eine Änderung des Regionalisierungsgesetzes, das der Bundestag noch nicht beschlossen hat. Das Gesetz regelt, ob und wie nicht eingesetzte Mittel auch in Folgejahren verwendet werden können. 

Das Bundesverkehrsministerium stellte mit Blick darauf die große Einigkeit heraus, dass das Ticket «ein tolles Projekt» sei, das fortgeführt werden solle. «Vor diesem Hintergrund appellieren wir an alle handelnden Akteure, dass man sich bei offenen Finanzfragen einig wird», sagte ein Sprecher. Gültig sei weiter die generelle Vereinbarung, nach der Bund und Länder bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro im Jahr beisteuern. 

Die Verkehrsministerkonferenz hatte im September entschieden, dass das derzeit 49 Euro teure Deutschlandticket von 2025 an 58 Euro pro Monat kosten soll. Für wie lange, ist offen. In Baden-Württemberg nutzen Hunderttausende Menschen im Nah- und Regionalverkehr das Deutschlandticket. Nach Angaben des Verkehrsministeriums lag die Zahl der Nutzer im vergangenen März bei mehr als 1,5 Millionen Menschen, jüngere Angaben gibt es nicht. Die Zahl dürfte aber noch höhere liegen: Die Abonnenten, die das Ticket beispielsweise direkt bei der Deutschen Bahn kaufen, sind in der Erhebung des Verkehrsministeriums nicht enthalten. 

Hermann: «Fahrgäste erwarten Verlässlichkeit»

«Nach monatelangem Hin und Her erwarten die Fahrgäste Verlässlichkeit der politischen Entscheidungen», sagte Hermann der Deutschen Presse-Agentur. «Es wäre fatal, wenn zur Rettung des Tickets der Preis nochmals erhöht werden müsste, nur weil im allgemeinen Streit anhängige Gesetze nicht mehr umgesetzt würden.» Aus dem NRW-Ministerium hieß es dazu: «Im Zweifelsfall müsste eine neue Bundesregierung ein Gesetz mit gleicher Zielsetzung einbringen.» Das gelte auch für die Perspektive des Deutschlandtickets ab 2026. «Eine neue Bundesregierung müsste die hälftige Finanzierung per Gesetz langfristig sichern.»

Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, lehnt eine Unterstützung rot-grüner Gesetzesinitiativen wie dem Deutschland-Ticket ab. «Ich kann mir das nicht vorstellen. Ich glaube, da müssen wir den Schwerpunkt setzen bei Investitionen in die Infrastruktur», sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenmagazin Politico. 

Zukunft offen

Verkehrsminister Hermann sieht im Verbleib des inzwischen parteilosen Volker Wissing als Bundesverkehrsminister eine Chance zur Umsetzung von Verkehrsthemen, die im Bund noch vor Neuwahlen unbedingt geregelt werden müssen. Er zollt Wissing Respekt für dessen Bereitschaft, trotz der Regierungskrise an den drängenden Problemen der Verkehrspolitik auch im Übergang für Lösungen zu kämpfen. «Es erfordert Mut, sich so eindeutig für die Sache zu entscheiden und gegen die eigene Partei. Das verdient Anerkennung», sagte Hermann.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Donald Trump
People news
Trump an Weihnachten wieder in deutschen Wohnzimmern
TV-Ausblick ARD -
Tv & kino
«Die Toten von Marnow 2» - packende Mini-Serie im Ersten
Gesellschaft für deutsche Sprache
Kultur
Heute wird das «Wort des Jahres» verkündet
Cyberangriff
Internet news & surftipps
Bürger fürchten KI-gestützte Manipulation der Bundestagswahl
Bitcoin
Internet news & surftipps
Bitcoin knackt historische Marke von 100.000 Dollar
Vodafones Speedtest Plus: Teste jetzt, wie schnell Deine Internet-Verbindung wirklich ist
Handy ratgeber & tests
Vodafones Speedtest Plus: Teste jetzt, wie schnell Deine Internet-Verbindung wirklich ist
Auslosung der Vorrunden-Gruppen der FIFA Club-WM
Fußball news
Bayern starten gegen Unbekannte in Club-WM
Bookerin Rebekka Bremer
Job & geld
Die Frau hinter der Bühne: Was macht eine Bookerin?