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Noch mal weniger Wohnungen genehmigt

Knapper Wohnraum bleibt eines der drängendsten Probleme in den deutschen Ballungsräumen. Bauen sei immer noch zu kompliziert und teuer, klagt die Branche.
Neubau
Richtfest für neue Wohnungen am Erfurter Ringelberg

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland noch einmal weniger Wohnungen neu genehmigt worden. Die Zahl von 215.900 Wohnungen markiert einen Tiefpunkt in der Statistik seit dem Jahr 2010, als die Behörden nur für 187.600 Einheiten grünes Licht gegeben hatten. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl im Jahr 2024 um 43.700 Wohnungsgenehmigungen oder 16,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt weiter berichtet.

Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft verlangten erneut wirksame Subventionen und einfachere Bauvorschriften, um der vor allem in den Ballungsräumen verbreiteten Wohnungsknappheit zu begegnen. Das SPD-geführte Bundesbauministerium sieht für das laufende Jahr Anzeichen für eine Trendwende. Zudem werde mit erhöhten Förderungen für den sozialen Wohnungsbau die Baubranche stabilisiert. Aktuell würden rund 40 Prozent der genehmigten Wohnungen öffentlich gefördert. 

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Noch viele Wohnungen in Bau

Laut Statistischem Bundesamt hat sich in der zweiten Jahreshälfte der Rückgang der Genehmigungen tatsächlich verlangsamt. Zudem lässt die Zahl der Genehmigungen nicht zwingend auf die Zahl neu fertiggestellter Wohnungen schließen. Diese lag in den vergangenen Jahren nahezu konstant bei rund 300.000 Wohnungen pro Jahr. Die Differenz zu den Genehmigungen hängt mit Verzögerungen und dem sogenannten Bauüberhang aus bereits genehmigten, aber nicht fertig gestellten Projekten zusammen. Davon gab es zum Jahresende 2023 knapp 827.000 Stück. Laut Bundesregierung sind aktuell rund 390.000 Wohnungen in Bau.

Jahresziel wird erneut verfehlt

Es zeichnet sich dennoch ab, dass auch 2024 das von der Ampel-Koalition ausgegebene Jahresziel von 400.000 neuen Wohnungen verfehlt wird. Für das Jahr rechnet die Regierung mit einem Rückgang auf 265.000 fertige Wohnungen, während der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes noch einmal bis zu 40.000 Einheiten weniger veranschlagt. Die exakten Statistiken zu Fertigstellungen und Bauüberhang sollen aber erst im Mai vorliegen.

Privaten Bauherren wie auch Unternehmen hatten vor allem gestiegene Zinsen für Immobilienkredite und höheren Baupreise zu schaffen gemacht. Inzwischen hat die Europäische Zentralbank die Zinswende vollzogen, sodass die Kreditkosten ihre Höchststände verlassen haben. Laut Bauindustrie lagen die Hypothekenzinsen mit langen Laufzeiten Ende des Jahres um 0,2 Prozentpunkte niedriger als zu Jahresbeginn.

Top-Thema nach der Wahl?

Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen stellt fest: «Uns fehlen weiterhin hunderttausende Wohnungen. Wir bauen immer noch zu kompliziert und zu teuer. Wir fesseln unsere Handwerksbetriebe und Wohnungsunternehmen mit zig Formularen, Anträgen und Genehmigungsprozessen.» Der Wohnungsbau müsse daher von der neuen Bundesregierung zum Top-Thema erklärt werden. 

Ähnlich äußert sich der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW. Präsident Axel Gedaschko erklärt laut Mitteilung: «Bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper, die Folgen für den sozialen Zusammenhalt in Deutschland sind gravierend. Die Politik darf diesen dramatischen Trend nicht länger ignorieren. Die nächste Bundesregierung muss den Wohnungsbau endlich als oberste Priorität behandeln – es geht um nichts Geringeres als die soziale Stabilität unseres Landes.»

Baugewerbe will Turbo

Als «Bau-Turbo» empfiehlt der Hauptgeschäftsführer des Baugewerbes, Felix Pakleppa, unter anderem einfachere und einheitliche Bau-Standards, entschlackte Landesbauordnungen sowie weniger scharfe Energievorschriften. Auch steuerlich müsse der Staat den Bauenden entgegenkommen. 

Die Bauindustrie weist zudem auf rückläufige Genehmigungen auch bei Nicht-Wohngebäuden hin. So sei das Volumen der veranschlagten Baukosten sowohl im Wirtschaftsbau als auch bei öffentlichen Bauten rückläufig. Bund, Länder und Gemeinden dürften nicht am falschen Ende sparen, sondern müssten die Baubudgets aufzustocken, um den Investitionsstau nicht noch größer werden zu lassen.

© dpa
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