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Nestlé trennt sich von zwei Werken in Deutschland

Der Schweizer Lebensmittelkonzern steht unter Kostendruck. Nun schließt er ein Werk in Nordrhein-Westfalen, ein weiteres soll verkauft werden. Für die Beschäftigten sucht der Konzern nach Lösungen.
Nestlé-Deutschlandzentrale in Frankfurt
Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle

Der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestlé trennt sich von zwei Werken in Deutschland. So sollen der Standort in Neuss bei Düsseldorf Mitte 2026 geschlossen und das Werk in Conow (Mecklenburg-Vorpommern) verkauft werden, wie das Unternehmen in Frankfurt mitteilte. Betroffen sind rund 230 Beschäftigte.

Die steigende Preissensibilität von Verbrauchern sowie gestiegene Kosten hätten in den vergangenen Jahren zu Überkapazitäten geführt, teilte Nestlé mit. Gemeinsam mit dem Betriebsrat werde über Lösungen beraten, darunter Weiterbildungsmaßnahmen sowie Angebote von Altersteilzeit.

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Produktion von Maggi und Thomy betroffen

Das Werk in Neuss mit rund 145 Beschäftigten produziert unter anderem Thomy-Öl, Mayonnaise und Senf in Glas, Kunststoffflaschen und Tuben. Für die Öl-Abfüllung werde nach einer externen Produktionslösung gesucht, die Glas- und Kunststoffflaschen-Produktion soll ins europäische Ausland gehen.

Die Tubenproduktion für Senf und Mayonnaise werde ferner an den Standort in Lüdinghausen nahe Münster verlagert. Dadurch entstünden dort 30 Jobs, diese sollen Beschäftigten aus Neuss angeboten werden.

Die Produktion im Werk Conow mit rund 80 Beschäftigten soll Nestlé zufolge Anfang 2026 beendet werden. Die Herstellung unter anderem von Maggi-Produkten werde ins europäische Ausland verlagert. Derzeit liefen Gespräche mit einem anderen deutschen Unternehmen zur Übernahme des Standorts.

Gewerkschaft kritisiert Nestlé-Pläne 

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisierte die Entscheidung von Nestlé. «Die Schließung erfolgt, um diese Profitabilität noch weiter zu steigern, also aus reiner Profitgier auf Kosten der Beschäftigten», sagte NGG-Chef Guido Zeitler. 

Nestlé beschäftigt in Deutschland rund 6.700 Menschen und hat 2024 einen Umsatz von rund 3,3 Milliarden Euro erzielt. Wie andere Konsumgüterhersteller hat Nestlé in den vergangenen Jahren die Preise erhöht, um gestiegene Rohstoffkosten an Kunden weiterzureichen. 

Doch angesichts der Inflation setzen Verbraucher vermehrt auf günstige Eigenmarken. Damit wird es für Nestlé schwerer, gestiegene Kosten weiterzugeben. Konzernweit musste Nestlé 2024 einen Gewinn- und Umsatzrückgang verkraften.

© dpa
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