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China-Schwäche brockt Mercedes-Benz Gewinneinbruch ein

Die deutschen Autobauer schwächeln - das gilt auch für Mercedes-Benz. Vor allem ein Markt macht dem Hersteller zu schaffen.
Mercedes-Benz
Die Aktie von Mercedes-Benz schwächelt. (Archivbild) © Johannes Neudecker/dpa

Der Autobauer Mercedes-Benz hat im dritten Quartal wegen der Schwäche auf dem wichtigen chinesischen Markt einen Gewinneinbruch erlitten. Die Ergebnisse rutschten um rund die Hälfte ab, vor allem das Geschäft mit den Pkw lief wegen des harten Wettbewerbs in der Volksrepublik und wegen der allgemein schwachen Wirtschaftslage enttäuschend. 

«Die Finanzergebnisse des dritten Quartals entsprechen nicht den Ansprüchen, die wir bei Mercedes-Benz an uns selbst haben», sagte Finanzchef Harald Wilhelm laut Mitteilung. Er will nun noch mehr auf Kosten und Effizienz achten. Bereits im September hatte das Management die Gewinnerwartungen für 2024 empfindlich gesenkt. Die Aktie gab nach. Seit dem Jahreshoch über 77 Euro im April beträgt der Kursverlust rund ein Viertel.

Wohlhabende Mercedes-Kunden wurden sparsam

Analysten hatten nach den Warnungen bereits ein deutlich schlechteres Quartal erwartet. Dass Mercedes im Kerngeschäft mit Pkw aber vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten nur 4,7 Prozent operative Gewinnmarge erzielte, hatten sie nicht vorhergesehen. Ein Jahr zuvor waren es noch 12,4 Prozent gewesen. 

Mercedes hat Schwierigkeiten vor allem in China, weil die teuren Modelle mit dem Stern dort nicht so gut laufen wie gedacht und sich für das laufende Jahr auch keine Besserung abzeichnet. Die teuren Autos sind das Kernelement der Strategie von Konzernchef Ola Källenius und haben in den vergangenen Jahren die Umsatzrendite der Schwaben auf Rekordhöhen getrieben. Mit der Wirtschaftsflaute in der Volksrepublik insbesondere am Immobilienmarkt sind die wohlhabenden Mercedes-Kunden aber unerwartet sparsam geworden.

Konkurrenz in China wächst

Zudem wächst die Konkurrenz heimischer Autobauer in dem Land, das für die deutschen Hersteller über viele Jahre der Wachstumsgarant war. Im Elektrobereich, der in China stark wächst, wartet Mercedes immer noch auf durchschlagenden Erfolg mit seinen Modellen wie etwa dem EQS, dem vollelektrischen Pendant zur S-Klasse. Mercedes gab im dritten Quartal insgesamt einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag aus, um unter anderem die Bestände an Elektroautos auf den Höfen der Autohändler über Rabatte zu senken und in China mit Zuschüssen den Vertrieb zu stützen, wie Finanzchef Wilhelm sagte.

Auch nach Einschätzung des Direktors des privaten Bochumer Instituts Center Automotive Research (CAR), Ferdinand Dudenhöffer, hat Mercedes-Benz ein «riesiges China-Problem mit seinen Elektroautos». «Mercedes muss umsteuern. Bei den zentralen Elektroautos für China braucht Mercedes mehr Engineering-Spirit von Tesla, BYD oder Xiamio», teilte Dudenhöffer mit. Mercedes sei mit seinem Rückfall auf eine Ebit-Marge von 4,7 Prozent «auf dem Niveau der Sanierungsmarke VW angekommen».

Die Prognosesenkung im September war bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass das Management die Gewinnerwartungen dämpfen musste. Vor dem Wochenende senkte Mercedes folgerichtig nun auch die Umsatzerwartung für den Gesamtkonzern und die Absatzerwartung für die Pkw-Sparte - beide sollen nun statt auf Vorjahresniveau leicht darunter liegen.

Mercedes hatte im dritten Quartal 503.573 Pkw abgesetzt, das waren 1,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Autobauer konnte aber nicht mehr so hohe Preise erzielen und verkaufte einen kleineren Anteil teurerer Autos, so dass die Gewinne abstürzten. 

Wichtige Kennzahl für Anleger steht besser da

Besser als gemeinhin gedacht schnitt Mercedes beim Free Cashflow im Industriegeschäft ab - also ohne die Finanzdienstleistungen gerechnet. Die Kennzahl ist für Anleger wichtig, weil Mercedes zusätzlich zur regulären Dividende die darüber hinaus noch verfügbaren freien Mittel für Aktienrückkäufe einsetzen will. Diese sind bei vielen Profianlegern beliebt, weil sie rechnerisch den Gewinnanteil je Aktie erhöhen und daher den Kurs stützen können.

Wilhelm sprach von einem «soliden Cashflow». Dieser lag mit 2,39 Milliarden etwas über dem Wert von vor einem Jahr, insbesondere dank gesunkener Vorräte, welche Kapital binden.

© dpa
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