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Bau-Branche sieht Stabilisierung auf niedrigem Niveau

Schlechter wird es nicht mehr - so schätzt das Baugewerbe die eigene Lage ein. An eine neue Bundesregierung hat die Branche klare Forderungen.
Baustelle
Das Tal der Krise im Wohnungsbau ist nach Angaben der Branche erreicht. (Archivbild) © Sebastian Gollnow/dpa

Die Bauwirtschaft schaut nach jahrelanger Flaute verhalten optimistisch auf das kommende Jahr. Das Tal der Krise sei vor allem im Wohnungsbau erreicht, sagte Wolfgang Schubert-Raab, Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), in Berlin. 

Hier habe sich die Reichweite der Auftragsbestände stabilisiert und im September bei gut fünf Monaten gelegen. Die Unternehmen beurteilten die Lage besser als noch vor einem Jahr, damals äußerten 70 Prozent negative Erwartungen für die kommenden Monate. Nun seien es nur noch knapp 50 Prozent. Die Zahl der genehmigten Wohnungen sei offensichtlich «unten angekommen» und lag monatlich zuletzt bei 17.000.

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Insgesamt zeichne sich für die Bau-Branche eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau ab, hieß es. «Die Unternehmen blicken nicht mehr tiefer ins Tal der Krise, sondern orientieren sich zunehmend entlang der Talsohle», sagte Schubert-Raab. 2025 dürfte ihm zufolge dennoch das fünfte Jahr in Folge mit realen Umsatzverlusten sein. Trotz eines hohen Investitionsbedarfs bleibe die Nachfrage in allen Sparten schwach - seit 2021 seien die Auftragseingänge um 13 Prozent zurückgegangen.

Schwache Industrie wirkt sich auch auf Bau-Branche aus

Der Hochbau leide unter der Schwäche der Industrie, sagte Schubert-Raab. «Wenn die Autoindustrie im Strukturumbruch feststeckt, wenn Thyssen, Bosch, VW und andere Industrieunternehmen Kapazitäten herunterfahren, wenn das Intel-Werk bei Magdeburg nicht an den Start kommt, dann hat das hohes Rückschlagpotential für Bauprojekte.» Der Tiefbau profitiere dagegen von der Energie- und Mobilitätswende. Zum Tiefbau werden großteils Projekte der Infrastruktur gezählt. Hier sei die Nachfrage etwa wegen des Baus neuer Stromtrassen und Bahnstrecken intakt. 

Von einer neuen Bundesregierung forderte Schubert-Raab «angesichts sinkender Baugenehmigungen, hoher Zinsen und sanierungsbedürftiger Infrastruktur» dringend einen «Neustart Bau». Zu den Forderungen des Verbands gehört, dass Landesbauordnungen vereinheitlicht und entschlackt sowie energetische Standards nicht verschärft werden. Einfacheres Bauen müsse zudem rechtssicher und der Gebäudetyp E möglich gemacht werden. Auch müsse die Förderpolitik für Neubau und Sanierung verlässlich sein.

© dpa
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