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Aldi Süd: keine Wurst aus unterster Haltungsform mehr

Im Supermarkt finden Kunden immer mehr Produkte aus besserer Tierhaltung. Bei einem großen Händler gibt es künftig keine Wurstwaren mehr, die nur den gesetzlichen Mindestanforderungen entsprechen.
Aldi Süd
Aldi Süd hat in Deutschland rund 2000 Filialen. © Andreas Arnold/dpa

Bei Aldi Süd können Kunden seit dieser Woche keine Wurstprodukte der untersten Haltungsform-Stufe mehr kaufen. Dies sei ein Schritt für die vollständige Umstellung des Sortiments auf die Stufen 3 und höher, teilte der Discounter mit. Wurst aus Stufe 2 ist derzeit weiterhin erhältlich.

Bei den übrigen großen Lebensmittelhändlern in Deutschland wird auch noch Wurst aus Haltungsform 1 angeboten. Aldi Nord will ab Ende 2025 keine entsprechenden Produkte aus der untersten Haltungsform mehr verkaufen, wie das Unternehmen auf Anfrage erklärte. Rewe und Penny planen dies bis Jahresende zumindest bei Schwein- und Geflügelfleisch. 

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Beim Discounter Lidl ist die Umstellung auf höhere Stufen bei Wurstwaren nahezu abgeschlossen, hieß es. Auch Edeka, Kaufland und Netto wollen den Anteil von Stufe 1 verringern, nannten aber keinen Zeitraum.

Weniger Fleisch aus unterster Haltungsform-Stufe

Die Haltungsform ist ein freiwilliges Kennzeichnungssystem für Fleisch und verarbeitete Produkte von Schwein, Rind und Geflügel. Es gibt vier Stufen mit wachsenden Anforderungen an die Haltung der Tiere. Stufe 1 «Stallhaltung» entspricht lediglich den gesetzlichen Mindestanforderungen. Stufe 2 garantiert etwas mehr Platz.

Die großen Handelsketten wollen bis 2030 das gesamte Frischfleischangebot der Eigenmarken in Deutschland bei Rind, Schwein und Geflügel vollständig auf die höheren Haltungsformstufen 3 und 4 umstellen. Voraussetzung sei eine ausreichende Warenverfügbarkeit, wie mehrere Unternehmen betonen. Bei Stufe 3 haben Tiere mehr Raum und Frischluft-Kontakt, bei Stufe 4 Auslaufmöglichkeiten im Freien.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch erklärte: «Der Vorstoß der Handelsketten ändert nichts am millionenfachen Leid in deutschen Ställen.» Ob Tiere gesund seien, hänge nicht von der Haltungsform, sondern vom Stallmanagement der Landwirte ab. Statt einer Haltungskennzeichnung brauche es gesetzliche Vorgaben für gute Tiergesundheit.

Im Supermarkt gibt es bei Fleisch nach Branchenangaben Bewegung zu Produkten mit besseren Tierhaltungsbedingungen. Bei Schweinefleisch aus dem SB-Regal kamen 2023 noch 1,5 Prozent aus Stufe 1. Das teilte die Trägergesellschaft bei der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin mit. Von Puten und Hähnchen gab es demnach kein Fleisch aus der untersten Haltungsform mehr. Bei Rindfleisch stammen aber noch mehr als drei Viertel aus Stufe 1.

© dpa
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