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Vor allem Berlin und München: Mehr Graffiti-Delikte bei Bahn

Die Deutsche Bahn kämpft weiter bundesweit mit Vandalismus auf ihren Anlagen. Für das Unternehmen ist es ein durchaus teures Problem.
Graffiti-Entfernung bei der Bahn
Vor allem in Ballungsräumen hat die Bahn mit Graffiti-Delikten zu kämpfen. (Archivfoto) © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

   In Berlin hat es auf Anlagen und an Fahrzeugen der Deutschen Bahn in diesem Jahr bundesweit die meisten Graffiti-Delikte gegeben. Bis Ende Oktober wurden dort 1.866 Taten angezeigt, wie die Bundespolizei in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. In der Bundeshauptstadt waren bereits in den zurückliegenden Jahren die meisten Fälle verzeichnet worden – 2023 waren es 1.904 und 2022 insgesamt 1.657.

Als weitere Schwerpunkt-Städte listete die Bundespolizei für das laufende Jahr bis Oktober München mit 843 Delikten, Frankfurt am Main (233), Hamburg (225), Leipzig (202) und Dresden (179) auf.

Wie sieht es bundesweit aus?

Insgesamt stieg die Zahl der Vorfälle 2024 im Vergleich zu den Vorjahren. Laut Bundespolizei wurden bis Ende Oktober 16.601 Graffiti-Delikte gemeldet – 2023 waren es insgesamt 15.845 und im Jahr davor 15.496. Am häufigsten waren laut der Statistik Bahnhöfe betroffen. Die Zahl der Tatverdächtigen im laufenden Jahr gab die Polizei mit 17.299 an – mehr als in den beiden Vorjahren.

Die Deutsche Bahn (DB) sei regelmäßig Ziel von Graffiti und Vandalismus, sagte eine Bahnsprecherin. «Der finanzielle Schaden durch Graffiti liegt konstant bei rund zwölf Millionen Euro.» Die Sicherheitskräfte der DB stellten jährlich mehr als 3.200 Täter und Täterinnen auf frischer Tat, ein Viertel davon seien Sprayer, die vor Ort der Bundespolizei übergeben wurden, sagte die Sprecherin.

«Was den wenigsten klar ist: Auch wenn sie strafrechtlich unter das Jugendstrafrecht fallen und oft sogar ohne Strafe davonkommen, kann die DB den materiellen Schaden als zivilrechtliche Forderung über 30 Jahre im Nachhinein geltend machen», erläuterte sie. So könnten noch Jahre später Beträge von Tausenden Euro eingefordert werden. In Extremfällen drohten im Falle einer Verurteilung bis zu zwei Jahre Gefängnis.

Wie aufwendig ist die Beseitigung der Schäden?

Der Bahn zufolge sind von Schmierereien vor allem S-Bahnen, Nahverkehrs- und Güterzüge, Brückenpfeiler, Bahnsteigzugänge und Lärmschutzwände betroffen. Die Schäden würden möglichst innerhalb von 24 Stunden beseitigt. Vor allem bei Hinweisschildern, Informationstafeln oder -vitrinen mit Fahrplanaushängen sei eine schnelle Entfernung des Graffitis wichtig, sagte die Sprecherin weiter. «Aufwand, Umweltbelastung und Kosten sind enorm.»

Die aufgesprühte Farbe wird der Bahn zufolge mit stark reizenden Chemikalien entfernt. Speziell geschulte Mitarbeiter müssten die einzelnen Farbschichten «in zeitintensiver und mühsamer Handarbeit Schicht um Schicht abtragen». Für die Reinigung eines Nahverkehr-Triebwagens benötigten zwei bis drei Fachkräfte einen ganzen Arbeitstag. Die Neulackierung eines Triebwagens koste bis zu 30.000 Euro und dauere rund sieben Tage, schilderte die Bahnsprecherin. «In dieser Zeit fällt der Zug aus.»

© dpa
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