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Trump ätzt über Brandbekämpfung - 16 Tote bei Feuern in LA

Einsatzkräfte in Los Angeles kämpfen unermüdlich gegen die Flammen an. Der künftige Präsident hält das Vorgehen aber für unzureichend. Die Lage könnte sich auch noch mal verschlechtern.
Brände in Kalifornien
Designierter US-Präsident Trump
Kaliforniens Gouverneur Newsom
Brände in Kalifornien
Brände in Kalifornien
Brände in Kalifornien
Brände in Kalifornien

Der designierte US-Präsident Donald Trump kritisiert die Bekämpfung der schweren Brände in Los Angeles als unzureichend. «Die Brände in LA wüten immer noch. Die inkompetenten Politiker haben keine Ahnung, wie sie zu löschen sind», schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. 

Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, und die Bürgermeisterin von LA, Karen Bass, ließen das abprallen und riefen dazu auf, gemeinsam die Notlage zu bewältigen. Die Feuerwehr wappnet sich dafür, dass sich die Lage durch aufkommende Winde wieder verschlechtern könnte.

Wie ist die Lage?

Zuletzt machten die Rettungskräfte einige Fortschritte im Kampf gegen das Flammeninferno rund um LA. Der Wind soll in den kommenden Tagen jedoch wieder deutlich auffrischen, was die Flammen weiter anfachen könnte. Für 105.000 Menschen gelten nach Behördenangaben derzeit Evakuierungs-Anordnungen, für 87.000 weitere gab es entsprechende Warnhinweise. 

Mindestens 16 Menschen sind laut Gerichtsmedizin gestorben - die Zahl stieg weiter an. Der Sheriff von Los Angeles County, Robert Luna, sagte, in Altadena, das vom «Eaton»-Feuer heimgesucht wurde, seien mehrere Hundert abgebrannte Grundstücke durchkämmt worden. Dabei hätten Rettungskräfte drei Tote gefunden. «Ich gehe leider davon aus, dass sich diese Zahl im Laufe der weiteren Durchsuchungen noch erhöhen wird.» Außerdem seien derzeit noch 16 Personen als vermisst gemeldet. Auch diese Zahl werde vermutlich noch steigen, mahnte er.

Gefährliches Terrain

Bei den Suchaktionen werden auch Spürhunde eingesetzt. Für die Einsatzkräfte ist es derzeit noch nicht möglich, in sämtliche Bereiche vorzudringen - zu groß ist die Gefahr. Die Behörden warnten Anwohner auch eindringlich davor, zu früh in niedergebrannte Gebiete zurückzukehren. «Sie sehen buchstäblich wie Kriegsgebiete aus», sagte Sheriff Luna. Es gibt umgestürzte Strommasten, kaputte elektrische Leitungen, schwelende Brände. «Es ist nicht sicher.»

Es wird noch Tage dauern, bis endgültige Gewissheit zu weiteren möglichen Todesopfern herrscht. Und auf großen Flächen brennt es nach wie vor. Der größte der Brände, das «Palisades»-Feuer, ist bislang nur zu elf Prozent unter Kontrolle. Mehr als 12.300 Gebäude sind nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire zerstört oder beschädigt. Seit Dienstag gingen demnach fast 163 Quadratkilometer Land in Flammen auf - das ist mehr als anderthalbmal die Fläche der Insel Sylt. 

Trump grätscht dazwischen

Der künftige Präsident Trump beschwerte sich, dass die Brandbekämpfung nicht schnell genug vorankomme. Tausende prächtige Häuser seien zerstört, und viele weitere würden bald verloren gehen. «Überall gibt es Tote. Dies ist eine der schlimmsten Katastrophen in der Geschichte unseres Landes», schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. «Sie schaffen es einfach nicht, die Brände zu löschen. Was ist nur los mit ihnen?»

Auch Trumps künftiger Vizepräsident J.D. Vance beklagte sich öffentlich über den Umgang mit den Feuern. «In Kalifornien gab es einen gravierenden Mangel an kompetenter Führung, und ich denke, das ist einer der Gründe, warum diese Brände so schlimm geworden sind», sagte Vance dem Sender Fox News. 

Der Republikaner Trump liegt seit jeher im Clinch mit der Führung in der Demokraten-Hochburg Kalifornien. Dass er ab dem 20. Januar wieder ins Weiße Haus einzieht, könnte sich bei den Aufräumarbeiten und dem Wiederaufbau im Großraum LA bemerkbar machen - etwa wenn es um Hilfen des Bundes geht.

Gerangel mit dem Gouverneur

Trump hatte bereits zuvor explizit gegen den demokratischen Gouverneur Kaliforniens ausgeteilt und ihn für das Ausmaß der Brände im Großraum Los Angeles verantwortlich gemacht. Konkret kritisierte er Wassersparmaßnahmen Newsoms. Trump hatte in der Vergangenheit schon häufiger gegen den prominenten Gouverneur gewettert und dessen Politik als radikal bezeichnet.

Newsom hatte Trump angesichts der aktuellen Kritik eingeladen, sich das Ausmaß der Feuer in Los Angeles persönlich anzusehen. In einem Interview mit dem Sender NBC sagte der Demokrat nun, er habe dazu noch keine Antwort von Trump erhalten. 

Der Gouverneur sagte, er sei Beleidigungen von Trump gewohnt - wie «jeder Amtsträger, mit dem er nicht einer Meinung ist». Newsom betonte aber: «Er ist ein gewählter Präsident. Ich respektiere sein Amt.» Er arbeite eng mit dem noch amtierenden Präsidenten Joe Biden zusammen, um die Notlage zu bewältigen - dies würde er gerne mit dem nächsten Präsidenten fortsetzen. «Wir wollen im Sinne einer offenen Hand handeln, nicht im Sinne einer geballten Faust.» 

Auch die Bürgermeisterin von LA, Karen Bass, bemühte sich, den Eindruck größerer Verwerfungen zwischen der örtlichen Führung und der künftigen Bundesregierung zu zerstreuen. Sie habe mit Vertretern von Trumps Mannschaft gesprochen. «Es war ein gutes Gespräch. Ich mache mir also keine Sorgen.» Sie gehe auch davon aus, dass Trump LA besuchen werde. 

Probleme mit Wasser und Betrügern

Newsom sagte derweil erneut, eine unabhängige Untersuchung solle Problemen mit dem Wassersystem nachgehen. Laut «Los Angeles Times» hatten Einsatzkräfte vereinzelt von Hydranten berichtet, die kein Wasser mehr führten, was Löscharbeiten an manchen Orten behinderte. 

Ein anderes Problem sind derzeit Betrüger, die versuchen, die Notlage für sich auszunutzen. Sheriff Luna sagte, die Polizei habe etwa einen Mann festgenommen, der sich als Feuerwehrmann verkleidet und ein Grundstück geplündert habe. Die Behörden warnten auch vor Betrügern, die sich als wohltätige Organisationen ausgäben und fälschlicherweise behaupteten, Geld für Opfer der Feuerkatastrophe zu sammeln.

© dpa ⁄ Anna Ringle, Christiane Jacke, Naveena Kottoor und Christian Thiele, dpa
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