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Southport und die Folgen: Einzelgänger oder Terrorist?

Den Angeklagten im Southport-Prozess erwartet lebenslange Haft. Im Sommer waren drei Mädchen getötet worden. Die Hintergründe beschäftigen die britische Politik und Gesellschaft.
Prozess in Liverpool nach Messerangriff in Southport
Im Liverpooler Gericht wird das Strafmaß verkündet. © Peter Byrne/PA Wire/dpa

Großbritannien ringt nach dem Geständnis im Mordprozess gegen den Southport-Angreifer um Einordnung und Konsequenzen. Der 18 Jahre Angeklagte, der im Sommer drei Mädchen während eines Taylor-Swift-Tanzkurses getötet haben soll, stünde für eine neue Art der Bedrohung, die terroristisch sein könnte, sagte Premierminister Keir Starmer. Es seien «Einzelgänger, Außenseiter, junge Männer», die verzweifelt nach Ruhm strebten.

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In Liverpool wird heute (12.00 Uhr/MEZ) das Strafmaß verkündet. Der 18-Jährige hatte sich am Montag überraschend in allen 16 Anklagepunkten schuldig bekannt, darunter auch des versuchten Mordes an acht weiteren Kindern sowie an zwei Erwachsenen. Ihn erwartet eine lebenslange Haftstrafe. Seit dem Prozessauftakt beschäftigt die britische Öffentlichkeit aber vor allem auch die Frage: Hätte die Tat verhindert werden können?

Ähnlichkeiten zum Magdeburg-Anschlag

In Grundzügen ist die Debatte vergleichbar mit der in Deutschland nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit sechs Toten und fast 300 Verletzten. Der Southport-Angeklagte, zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt, war in der Vergangenheit mehrfach auffällig geworden. Die Behörden kannten ihn, unternommen wurde aber nichts. Ein eindeutiger Terrorverdacht lag nicht vor. Der Täter in Magdeburg, ein aus Saudi-Arabien stammender Arzt aus Bernburg, war in den vergangenen Jahren an verschiedenen Stellen aufgefallen. 

«Ich glaube, die Fälle könnten tatsächlich sehr ähnlich liegen. Nach allem, was wir bisher wissen, war der Täter von Southport zwar Behörden bekannt, aber kein eingefleischter Dschihadist, sondern jemand, dessen Motivation bestenfalls gemischt und instabil war», sagte Terrorismusexperte Peter Neumann vom King's College in London der Deutschen Presse-Agentur. «Auch wenn dieser Tätertypus in Großbritannien bereits seit Längerem bekannt ist, tun sich die Behörden mit solchen Fällen nach wie vor schwer.»

Der Angeklagte hatte sich auch schuldig bekannt, ein biologisches Gift und ein Handbuch einer Terrororganisation besessen zu haben. Der Angreifer hatte bei der Tat am 29. Juli 2024 mit einem Messer bewaffnet den Tanzkurs gestürmt. Die Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren starben.

Es seien nicht mehr nur Gruppen mit klaren politischen Zielen, von denen die Bedrohung ausgehe, sagte Starmer. Auch begünstigt durch die Verfügbarkeit im Internet würden die Einzeltäter zwar von traditionellen terroristischen Gruppen inspiriert. «Aber sie sind auf diese extreme Gewalt fixiert, anscheinend um ihrer selbst willen.»

Regierung lasst mögliches Behördenversagen untersuchen

Die Ankündigung des Premiers, die Terrorgesetze überprüfen lassen zu wollen, wurde nach Starmers Rede umgehend kritisiert. Die Art und Weise der Tat sei nicht neu für das Land, hieß es. Als erste Reaktion auf das Schuldeingeständnis und die vielen offenen Fragen zur Vorgeschichte des Angeklagten hatte Innenministerin Yvette Cooper bereits am Montagabend eine öffentliche Untersuchung angekündigt.

Diese teils langwierigen und teuren Untersuchungen werden in Großbritannien von der Regierung veranlasst und von unabhängigen Stellen durchgeführt. Er werde nicht zulassen, dass von einem Behördenversagen abgelenkt werde, «einem Versagen, das in diesem Fall offenkundig auf der Hand liegt», sagte Starmer.

© dpa ⁄ Jan Mies und Christoph Meyer, dpa
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