Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Solinger Vierfachmord: Angeklagter «hochgefährlich»

Der geständige Brandstifter und Macheten-Angreifer von Solingen ist aus Sicht des psychiatrischen Gutachters ein Fall für die Sicherungsverwahrung.
Prozess wegen vierfachen Mordes und 21-fachen Mordversuchs
Die Anwältin sieht Hinweise auf eine rechtsradikale Motivation. (Archivbild) © Federico Gambarini/dpa

Der mutmaßliche Vierfachmörder von Solingen ist aus Sicht des psychiatrischen Gutachters hochgefährlich und ein Fall für die Sicherungsverwahrung. Der 40-Jährige sei ein langjähriger Drogenkonsument, berichtete Professor Pedro Faustmann dem Wuppertaler Landgericht. Er habe mehrfach Entgiftungstherapien durchlaufen, aber zuletzt dennoch große Mengen von Amphetaminen konsumiert. Wegen des Gewöhnungseffekts habe man ihm das im Alltag aber nicht angemerkt. 

Der mutmaßliche Mörder und Brandstifter hat bereits umfassend gestanden. Bei dem von ihm entfachten tödlichen Feuer am 25. März vergangenen Jahres starb in Solingen eine bulgarische Familie im Dachgeschoss - die 28 und 29 Jahre alten Eltern und ihre beiden Töchter im Alter von drei Jahren sowie wenigen Monaten. Als Motiv gab der Angeklagte «Stress mit der Vermieterin» an. Ihm war wegen Mietrückständen gekündigt worden.

«Zerstörung von Orten» seiner Vergangenheit

Die Brandstiftungen hätten weniger den betroffenen Menschen gegolten, sondern seien eher eine «Zerstörung von Orten» seiner Vergangenheit, sagte der Psychiater. Der Solinger habe die Brandstiftungen mit viel Energie und großem Aufwand vorbereitet, die Brandsätze sehr penibel hergestellt. 

«Es geht um ihn selbst, um seine Selbststabilisierung», erläuterte der Psychiater vor Gericht. Dies sei «in hohem Maße gefährlich». Die Kriterien für eine Sicherungsverwahrung seien erfüllt. 

Unzufriedenheit mit sich selbst

Ausbildungen habe der Angeklagte abgebrochen und die vergangenen Jahre nicht gearbeitet. Seine Unzufriedenheit mit sich selbst habe er an Spielautomaten kompensiert. Bestimmte Dinge nehme er überempfindsam wahr. Er habe aber keine psychische Erkrankung feststellen können, sagte der Psychiater. Damit sei er voll schuldfähig sein, sagte sein Verteidiger.

Ein Bruch in seiner Biografie sei die Trennung seiner Eltern gewesen, die ihn als Grundschüler aus seiner vertrauten Umgebung in Solingen nach Mecklenburg-Vorpommern katapultiert habe, berichtete der Psychiater weiter. Dort sei er in die Drogenszene geraten. 

Der deutsche Angeklagte hat neben mehreren Brandlegungen auch eine Macheten-Attacke gestanden, bei dem er einen Bekannten mit Hieben auf den Kopf lebensgefährlich verletzte. Der 40-Jährige muss sich in Wuppertal wegen vierfachen Mordes und Mordversuchen an bis zu 21 Menschen vor Gericht verantworten. Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Lindsay Lohan
People news
«Freakier Friday» - im Sommer wird wieder Körper getauscht
US-Vize Vance und Ehefrau im Kennedy Center ausgebuht
Kultur
US-Vize Vance und Ehefrau im Kennedy Center ausgebuht
Jason Sudeikis
Tv & kino
Endlich bestätigt: Serienhit «Ted Lasso» bekommt 4. Staffel
Google Chromecast Audio
Internet news & surftipps
Google: Update soll tote Chromecasts wieder streamen lassen
Pokémon GO: Magnet-Lockmodul und ausgelöste Entwicklungen erklärt
Handy ratgeber & tests
Pokémon GO: Magnet-Lockmodul und ausgelöste Entwicklungen erklärt
iOS 18.5 mit neuen Siri-Funktionen? Alle Infos im Überblick
Handy ratgeber & tests
iOS 18.5 mit neuen Siri-Funktionen? Alle Infos im Überblick
Franziska Preuß
Sport news
Biathletin Preuß nah am Gesamtsieg: Dritte auf der Pokljuka
«Finanztest»: Goldinvestment ab einer Feinunze sinnvoll
Job & geld
«Finanztest»: Goldinvestment ab einer Feinunze sinnvoll