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Mutmaßliche Millionen-Diebin entschuldigt sich

Der Millionen-Diebstahl aus den Räumen einer Geldtransportfirma ist gut dokumentiert - Kameras zeichneten die Tat in Bremen auf. Nun nähert sich der Prozess dem Ende. Die Angeklagte zeigt Reue.
Prozess gegen mutmaßliche Millionendiebin
Prozess gegen mutmaßliche Millionen-Diebin

Eine mutmaßliche Diebin von mehr als acht Millionen Euro Bargeld hat vor dem Landgericht Bremen für die Tat um Entschuldigung gebeten. «Ich bereue es aus tiefstem Herzen, diese Tat begangen zu haben», sagte die 32-Jährige. «Ich habe mein Leben reflektiert und eingesehen, dass es der größte Fehler meines Lebens war.» 

Die Frau ist wegen Diebstahls in einem besonders schweren Fall angeklagt. Sie soll im Mai 2021 rund 8,2 Millionen Euro Bargeld aus den Räumen eines Geldtransportunternehmens in Bremen gestohlen haben. «Ich möchte mich wirklich in aller Form für diese Tat entschuldigen», sagte die Angeklagte, die damals für das Unternehmen arbeitete. Nach der Tat floh die Frau in die Türkei, Mittäter brachten die Beute weg. Knapp drei Jahre später - im März dieses Jahres - stellte sich die Angeklagte und sitzt seitdem im Gefängnis.

Schwierige persönliche Situation vor der Tat

Vor Gericht berichtete die gelernte Speiseeisherstellerin, dass es ihr vor der Tat schlecht ging. Die Verhaftung ihres damaligen Lebenspartners, der später wegen Drogenhandels zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde, habe ihr den Boden unter den Füßen weggerissen. Ihre damals beste Freundin habe ihr Halt gegeben. «Wir waren ein Herz und eine Seele», sagte sie über die Freundschaft. Als deren Partner vorschlug, das Geldtransportunternehmen zu bestehlen, habe sie zunächst gedacht, es sei Spaß. 

Ihr zufolge hat das Paar Druck auf sie ausgeübt, die Tat zu begehen. Am Tattag suchte sie sich einen ruhigen Arbeitsplatz und befüllte Geldkassetten nicht voll, sondern legte jeweils Bargeld in einen Altpapiercontainer, den sie später mit nach draußen nahm. Dort warteten Mittäter mit einem Wagen. Kameras zeichneten die Tat am 21. Mai 2021 auf, die Aufnahmen wurden aber erst Tage später angesehen. 

Ursprünglich war erwartet worden, dass in dem Prozess bereits Plädoyers gehalten und ein Urteil gesprochen werden. Doch auf Bitte der Staatsanwaltschaft wurde die Verhandlung unterbrochen. Möglich ist, dass der Prozess nun am 16. Dezember endet. Bei einer Verurteilung drohen der Frau bis zu zehn Jahre Haft.

© dpa
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