Ein 25-Jähriger soll in Hamburg eine Frau getötet und eine weitere Frau sowie einen Mann verletzt haben. Die Verletzte sei seine Stiefmutter, sagte eine Polizeisprecherin. Die Identität der Toten im Stadtteil Hoheluft-West stand noch nicht fest. Der 25-jährige Deutsche wurde festgenommen.
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Auch Tatverdächtiger verletzt
Am frühen Dienstagmorgen war die Polizei zunächst wegen eines Vorfalls im Stadtteil Marienthal alarmiert worden. Ein Mann habe dort plötzlich auf eine 51 Jahre alte Verwandte mit einem Messer eingestochen. Ein 40-jähriger Mitbewohner habe ihre Schreie gehört und sei ihr zu Hilfe gekommen.
Er sei ebenfalls verletzt worden. «Beide haben dann - Gott sei Dank - es geschafft, die Polizei zu verständigen, die eingesetzten Polizeibeamten waren auch sehr schnell vor Ort», sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Sie hätten den Tatverdächtigen noch in der Wohnung festnehmen können.
Die Verletzungen der Frau und des Mitbewohners seien nicht lebensbedrohlich. Sie wurden aber im Krankenhaus behandelt. Der 25-Jährige habe sich bei der Tat ebenfalls selbst verletzt und sei in Polizeibegleitung in ein Krankenhaus gebracht worden. Bei der 51-Jährigen handele es sich um die Stiefmutter des Tatverdächtigen, sagte Levgrün. Der junge Mann habe mehrfach auf die Frau eingestochen.
25-Jähriger soll vor Haftrichter kommen
Anschließend überprüften die Beamten die Wohnung des 25-Jährigen im Stadtteil Hoheluft-West. Dort fanden sie die tote Frau. In welchem Verhältnis der junge Mann zu der vermutlich getöteten Frau stand, konnte die Polizeisprecherin noch nicht sagen. «Wir stehen noch ganz am Anfang der Ermittlungen.» Die Hintergründe beider Taten müssten aufgeklärt werden.
Die Mordkommission und die Abteilung für Kapitaldelikte der Staatsanwaltschaft übernahmen die Ermittlungen. Der 25-Jährige stehe sowohl wegen der Messerstiche auf seine Stiefmutter als auch wegen der mutmaßlichen Tötung der Frau in seiner Wohnung unter Tatverdacht, hieß es. Er soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Mittwoch vor den Haftrichter kommen. Die Polizei bat Zeugen zu beiden Vorfällen um Hinweise.
Anwohner fassungslos
Der Eingang des Altbau-Hauses, in dem die Tote gefunden wurde, war am Vormittag mit Polizeiband abgesperrt. Beamte der Spurensicherung untersuchten eine Wohnung im Erdgeschoss. Auch Büsche in der Nähe des Hauses seien von Beamten abgesucht worden, sagte ein 17-jähriger Schüler, der die Aktion nach eigenen Angaben beobachtet hatte.
Nachbarn äußerten sich schockiert. Es sei eine ganz ruhige und beschauliche Wohngegend. «Wir sind alle fassungslos. Man denkt, hier ist Bullerbü. Ich kann nicht glauben, dass so etwas hier passiert sein soll», sagte eine Nachbarin.
Auch am Tatort im Stadtteil Marienthal war die Spurensicherung im Einsatz. Die Beamten waren im Wintergarten der Stadtvilla zu sehen. Die gepflasterte Einfahrt zu dem alleinstehenden Gebäude mit dahinterliegendem Garten war mit Polizeiband abgesperrt. Nachbarn wollten sich zu der verletzten Bewohnerin nicht äußern. Eine Anwohnerin sagte über die 51-Jährige nur: «Nette Frau.»
Redaktionshinweis: In einer früheren Version hieß es im ersten Satz, der Tatverdächtige wurde nach dem Fund einer toten Frau festgenommen. Richtig ist, dass die Festnahme des 25-Jährigen vor dem Fund der Leiche erfolgte.