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Brände in den USA: Kurze Entspannung, weiterhin große Gefahr

Die Lage in Kalifornien bleibt kritisch - der Kampf gegen die Flammen dauert trotz Fortschritten an. Und eine Frage rückt in den Fokus: Wer wird künftig die finanziellen Lasten der Klimakrise tragen?
Brände in Kalifornien
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Brände in Kalifornien
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Im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände im Großraum Los Angeles gibt es aufgrund nachlassender Winde eine kurzfristige Entspannung. Doch die Lage bleibt äußerst kritisch. «Es gab Fortschritte», erklärte US-Präsident Joe Biden am Freitagmittag (Ortszeit) zu den Löscharbeiten. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom äußerte die Hoffnung, dass die Einsatzkräfte im Tagesverlauf weitere Erfolge erzielen.

Gleichzeitig warnte die Chefin des US-Katastrophenschutzes FEMA, Deanne Criswell, dass die Gefahr keineswegs gebannt sei: «Die Situation ist weiterhin sehr gefährlich.» Zwar sei der Wind aktuell schwächer, doch werde in den kommenden Tagen mit wieder stärkeren Böen gerechnet. Sie rief die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf. Es sei wichtig, den Anweisungen der örtlichen Behörden zu folgen - auch, um sich vor den Gefahren des Rauchs zu schützen. Criswell reagierte zudem auf Kritik an der Koordination der Hilfsmaßnahmen und erklärte, dass die gleichzeitigen Ausbrüche zahlreicher Brände das System stark belastet hätten.

Es brennen weiterhin mehrere Feuer, darunter das «Palisades Fire» und das «Eaton Fire», die bislang kaum eingedämmt sind. Zehntausende Menschen sind weiterhin evakuiert und können nicht in ihre Häuser zurück - sofern diese überhaupt noch stehen. Nach ersten Schätzungen wurden mindestens 10.000 Gebäude zerstört oder beschädigt.

US-Soldaten in Bereitschaft

Tausende Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen. Laut Verteidigungsministerium stehen auch 500 in Kalifornien stationierte Soldaten für Einsätze bereit. Sie könnten auf Anforderung der kalifornischen Behörden unter anderem bei Such- und Rettungseinsätzen oder beim Räumen von Straßen helfen, erklärte eine Pentagon-Sprecherin. Zudem seien zehn Helikopter sowie vier spezielle Brandbekämpfungssysteme verfügbar, die in Militärflugzeuge eingebaut werden können und teilweise am Wochenende zum Einsatz kommen sollen.

Ermittlungen zu Ursachen dauern an

Die Ursachen der einzelnen Brände sind weiter unklar. Im Zusammenhang mit dem «Kenneth Fire» wurde am Donnerstag ein Mann festgenommen, doch die Polizei erklärte später, dass keine ausreichenden Beweise für Brandstiftung vorliegen. Stattdessen wurde der Mann wegen eines Verstoßes gegen seine Bewährungsauflagen in Gewahrsam behalten. Die Ermittlungen laufen weiter.

«Sollte sich herausstellen, dass einer der Brände vorsätzlich gelegt wurde, werden die Verantwortlichen verhaftet, strafrechtlich verfolgt und im vollen Umfang des Gesetzes bestraft», versprach Dominic Choi von der zuständigen Polizeibehörde. Neben Brandstiftung werden auch defekte Stromleitungen als mögliche Ursache untersucht.

Versicherungsprobleme verschärfen Lage

Neben der akuten Katastrophe ist auch die Rolle von Versicherern in den Fokus gerückt: Die Brände könnten laut Analysten zur kostspieligsten Feuersbrunst in der Geschichte der USA werden. 

Kaliforniens Versicherungsbeauftragter Ricardo Lara forderte eine schnelle Auszahlung von Versicherungsleistungen für die Betroffenen. Einige große Anbieter hatten Berichten zufolge bereits im Frühjahr den Versicherungsschutz in besonders risikoreichen Gebieten eingeschränkt oder vollständig zurückgezogen, wodurch viele Hausbesitzer ungeschützt sein könnten.

Obwohl die US-Bundesregierung finanzielle Hilfen zugesagt hat, bleibt die zentrale Frage ungelöst: Wer trägt künftig die Kosten für zunehmende Schäden durch extreme Wetterereignisse: die Privatwirtschaft, der Staat oder letztlich die Betroffenen selbst? Lara betonte, dass eine Modernisierung des Versicherungssystems und eine bessere Katastrophenvorsorge dringend notwendig seien. 

Ein wichtiger Faktor ist hierbei auch die Bauweise vieler Häuser in den USA: Oft bestehen sie aus Holz, was die Ausbreitung von Bränden begünstigt. Gleichzeitig erschweren die Folgen der Klimakrise die Arbeit der Versicherer. Wegen steigender Risiken durch Fluten, Stürme und Brände wird es immer schwieriger, tragfähige Policen anzubieten

© dpa ⁄ Luzia Geier, dpa
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