Viele Winterurlauber kaufen sich genau ein Paar Ski. Und stehen vor der Frage: Welches soll es sein? Die eigentliche Frage sollte aber lauten: Wo und wie will ich fahren? Und wenn die Antwort darauf «Piste und auch mal Gelände» lautet, dürfte ein Allmountain-Ski die richtige Wahl sein.
«Sie decken alles ab», sagt Andreas König vom Deutschen Skiverband (DSV). Verglichen mit reinen Pisten-Ski sind die Allmountain-Bretter etwas breiter. In der Regel messen sie um die 80 bis 90 Millimeter in der Mitte. Sie bieten relativ guten Auftrieb auf weichem Schnee im Gelände, dennoch sind sie auch auf der Piste noch vergleichsweise laufruhig, wie der Fachmann erklärt.
Breite und Flexibilität der Ski korrekt wählen
Sein Rat: Wer eher Piste und nur vereinzelt etwas Gelände fährt, greift lieber zu einem etwas härteren und damit sportlicher ausgelegten Allmountain-Ski, dessen Mittelbreite etwas unter 80 Millimeter liegt – das erhöht die Laufruhe auf der Piste. Geht es doch etwas häufiger ins Gelände, darf er etwas weicher und breiter sein, also durchaus um die 90 Millimeter Mittelbreite.
Ein weiterer Vorteil der Allmountain-Skier: Wenn der Schnee auf der Piste sulzig und weich ist, was gerade bei höheren Temperaturen über den Tag schnell passiert, lässt es sich mit ihnen auch auf den markierten Abfahrten besser fahren als mit reinen Pisten-Ski.
In Kauf nehmen müssen Skifahrer aber generell, dass der Kantenwechsel wegen der Breite der Allmountain-Bretter im Vergleich zu schmaleren, sportlichen Pisten-Ski länger dauert. Nicht nur deshalb sind Pisten-Ski am Ende womöglich doch die bessere Wahl für viele.
Wenn es doch ein reiner Pisten-Ski sein soll
«Wenn ich weiß, dass ich nur innerhalb der Pistenbegrenzungen bleibe, und vielleicht eher ein Einsteiger und fahrtechnisch nicht so versiert bin: Dann greife ich eher zum Performance-Carver als zum Allmountain-Modell», sagt König.
Performance-Carver seien im Vergleich zu sportlichen Carving-Ski etwas breiter und böten so mehr Standsicherheit und Stabilität, gerade auch für gemächlichere Fahrerinnen und Fahrer, führt er aus. Und sie seien oft vergleichsweise günstig zu haben.
Wer etwas versierter ist, sollte noch diese Pisten-Ski-Kategorien kennen:
- Race-Ski: für hohe Geschwindigkeiten, ideal für gut präparierte Pisten, sehr spurstabil, große Kurvenradien von 18 bis 20 Metern.
- Slalom-Ski: für hohe Kurvengeschwindigkeiten und kurze Turns, weniger Laufruhe bei hohem Tempo auf geraden Strecken, dafür enge Kurvenradien von 12 bis 14 Metern.
- Sport-Carver: Mischung aus Race- und Slalom-Ski mit Kurvenradien von 15 bis 17 Metern, für Skifahrer, die schnell und dabei variabel unterwegs sein wollen.
Breite Planken fürs Freeriden
Wie für die Piste gibt es natürlich auch fürs Gelände Spezialski: Freeride-Bretter haben Mittelbreiten von mehr als 100 Millimeter, was eine vergleichsweise große Auflagefläche im Tiefschnee bringt. Auf präparierten Pisten sind sie aber eher mühsam zu fahren, weil etwa die Kantenwechsel und damit das Lenken länger dauern und die Bretter auch eher weich konstruiert sind und auf hartem Grund dadurch weniger Laufruhe haben.
Und was steht beim Fachmann im Keller? Er habe zwei Paar Ski, sagt König. Ein sportliches Pistenmodell mit nur 70 Millimeter Mittelbreite und ein Allmountain-Modell mit rund 80 Millimeter. König lacht, als er das erzählt: «Am Berg hat man dann aber oft den genau falschen Ski dabei.»