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Parlamentswahl auf Island begonnen

Nach der Präsidentschaftswahl im Juni bestimmen die Isländerinnen und Isländer nun auch über die neue Zusammensetzung ihres Parlaments. Einfach wird die danach anstehende Regierungssuche nicht.
Vorzeitige Parlamentswahl auf Island
Island wählt vorzeitig ein neues Parlament. (Archivbild) © Steffen Trumpf/dpa

Auf Island hat eine vorzeitige Parlamentswahl begonnen. Knapp 270.000 Wahlberechtigte sind aufgerufen, die 63 Abgeordnetensitze im Althing in der Hauptstadt Reykjavik mit ihren Stimmen neu zu vergeben. Mehr als jeder zehnte davon hat bereits vor dem eigentlichen Wahltag abgestimmt, alle anderen haben heute noch bis um 22.00 Uhr (Ortszeit, 23.00 Uhr MEZ) die Gelegenheit, ihr Kreuz bei einem der Kandidaten der insgesamt elf antretenden Parteien zu setzen. 

Mit einem vorläufigen Wahlergebnis wird erst im Laufe des Sonntagmorgens gerechnet. Raue Wetterbedingungen vor allem im Osten des Landes könnten jedoch zu Verzögerungen führen.

Eigentlich stand die nächste Parlamentswahl auf der Insel im Nordatlantik erst im Spätsommer 2025 an. Umfassende Unstimmigkeiten in der über die politische Mitte hinweg reichenden Drei-Parteien-Koalition von Ministerpräsident Bjarni Benediktsson ließen die Regierung jedoch Mitte Oktober platzen.

Sozialdemokraten in Umfragen vorne

Den letzten Umfragen zufolge kann sich mit der Sozialdemokratischen Allianz (Samfylkingin) eine bisherige Oppositionspartei Chancen darauf ausrechnen, mit etwa 20 Prozent der Stimmen diesmal stärkste Kraft zu werden. Wenige Prozentpunkte dahinter könnten demnach die ebenfalls oppositionelle Liberale Reformpartei (Vidreisn) sowie Benediktssons liberal-konservative Unabhängigkeitspartei landen. 

Die Unabhängigkeitspartei muss allerdings ebenso wie die zwei weiteren bisherigen Regierungsparteien - die in der politischen Mitte angesiedelte Fortschrittspartei und die Links-Grüne Bewegung - mit Verlusten im Vergleich zur letzten Wahl 2021 rechnen. Die Links-Grünen, die mit Katrín Jakobsdóttir bis zum April fast sieben Jahre lang die Ministerpräsidentin gestellt hatten, könnten sogar komplett aus dem Parlament fliegen. 

Wer die künftige Regierung stellen wird, ist noch völlig unklar. Die Sozialdemokraten und die Reformpartei könnten bei einem guten Abschneiden gemeinsam mit einem Juniorpartner auf eine Parlamentsmehrheit kommen. Doch auch eine konservativ-rechtsgerichtete Drei-Parteien-Koalition könnte möglich sein.

© dpa
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