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Israel stoppt nach Waffenruhe-Ende Einfuhren in Gazastreifen

Nach Ende der ersten Phase der Waffenruhe im Gaza-Krieg können Israel und die Hamas sich nicht auf eine Fortsetzung einigen. Als Druckmittel beschließt Netanjahu einen Lieferungsstopp für Gaza.
Nahostkonflikt - Rafah
Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern im Gazastreifen. (Archivbild) © Abed Rahim Khatib/dpa

Israel hat nach Ablauf der ersten Phase einer Waffenruhe mit der islamistischen Hamas einen Einfuhrstopp in den Gazastreifen verhängt. Das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, der Regierungschef habe dies angesichts der Weigerung der Hamas beschlossen, einen US-Vorschlag zur Verlängerung der ersten Phase bis in den nächsten Monat zu akzeptieren. 

«Von heute Morgen an wird jegliche Einfuhr von Waren und Lieferungen in den Gazastreifen gestoppt», hieß es in der Mitteilung. «Israel wird keine Waffenruhe ohne Freilassung unserer Geiseln ermöglichen.» Außerdem werde es «weitere Konsequenzen geben, wenn die Hamas auf ihrer Weigerung beharrt». 

Hamas spricht von «skrupelloser Erpressung»

Die Hamas warf Netanjahu daraufhin vor, gegen die Waffenruhe-Vereinbarung zu verstoßen. Der Stopp humanitärer Hilfslieferungen sei «skrupellose Erpressung, ein Kriegsverbrechen und ein schwerwiegender Bruch des Abkommens», hieß es in einer Telegram-Mitteilung der Terrororganisation. Die Vermittler - neben Katar und Ägypten auch die USA - und die internationale Gemeinschaft müssten Druck auf Israel ausüben, um seine «repressiven und unmoralischen Maßnahmen» gegen die Menschen im Gazastreifen zu beenden. Die israelischen Geiseln könnten nur durch die sofortige Aufnahme von Verhandlungen über die zweite Phase der Vereinbarung freikommen. 

Seit Beginn der Waffenruhe am 19. Januar waren wieder mehr Hilfsgüter in den blockierten Küstenstreifen gekommen. Ein Einfuhrstopp könnte dramatische Folgen für die rund zwei Millionen Einwohner Gazas haben, die ohnehin unter prekären Umständen leben. 

In der Nacht billigte Israel laut eigenen Angaben einen Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff zur Fortsetzung der Waffenruhe bis Mitte April im Gegenzug für die Übergabe potenziell aller verbliebenen Geiseln. Die Hamas lehne den Plan bislang ab, hieß es. Die Terrororganisation fordert stattdessen einen sofortigen Übergang zur zweiten Phase der insgesamt dreistufigen Waffenruhe-Vereinbarung. Diese sieht eine Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gegenzug für ein dauerhaftes Ende des Krieges vor. Israel beharrt jedoch auf dem Kriegsziel der Zerstörung der Hamas.

© dpa
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