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Höchststrafe für Islamisten wegen Dreifachmord in Nizza

Immer wieder schlagen islamistische Terroristen in Frankreich zu. Vor vier Jahren tötet ein Angreifer in der Basilika von Nizza drei Menschen. Ein Gericht verurteilte ihn dafür zu 30 Jahren Haft.
Höchststrafe für Islamisten wegen Dreifachmord in Nizza
Der Angriff in der Basilika von Nizza reihte sich in eine Serie von islamistischen Anschlägen, die Frankreich seit Jahren erschüttern. (Archivbild) © Valery Hache/AFP/dpa

Ein islamistischer Tunesier, der 2020 in der Basilika von Nizza drei Menschen mit einem Messer getötet hat, ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Mit der Verhängung der Höchststrafe wegen Mordes und Mordversuchs mit terroristischem Hintergrund entsprach das Schwurgericht in Paris der Forderung der Staatsanwaltschaft, berichtete die Zeitung «Nice-Matin» aus dem Gerichtssaal. Frühestens in 30 Jahren kann nach dem Urteil eine Freilassung des 25-Jährigen geprüft werden.

Dem Tunesier wurde vorgeworfen, in der Kirche in der südfranzösischen Stadt am 29. Oktober 2020 drei Menschen mit einem Messer getötet und sieben weitere schwer verletzt zu haben. Einsatzkräfte schossen den Täter damals nieder. Er überlebte schwer verletzt. 

Angeklagter bringt Tat mit Leid von Muslimen in Zusammenhang

Am Montag hatte der Angeklagte überraschend ein Geständnis abgelegt und seine Tat in Zusammenhang mit Leid gestellt, das nach seiner Darstellung Muslimen zugefügt wird. «Sie töten jeden Tag Muslime», sagte der Angeklagte mit Blick auf die westliche Welt. «Und diese Muslime, die sterben, sind unschuldig. Haben sie nicht auch eine Familie?» Zum Prozessbeginn hatte der Angreifer noch vorgegeben, sich an nichts erinnern zu können. 

Den Ermittlungen zufolge war der Angreifer kurz zuvor über Italien nach Frankreich gekommen. Auf seinen Mobiltelefonen wurden Fotos mit Bezug zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefunden. In einer Audiodatei bezeichnete der Verdächtige Frankreich als ein «Land der Ungläubigen».

Tat folgte kurz nach Terroraufruf gegen Frankreich

Der Angriff in der Kirche folgte nur wenige Tage nach einem Aufruf des Terrornetzwerks Al-Kaida, den Franzosen «in ihren Kirchen die Kehle durchzuschneiden». Der Aufruf war eine Reaktion auf die erneute Veröffentlichung der umstrittenen Mohammed-Karikaturen durch das Satiremagazin «Charlie Hebdo», die 2015 zu einem Anschlag auf die Redaktion mit zwölf Toten geführt hatte. Anlässlich des Prozesses gegen Helfer der Attentäter hob die Zeitschrift einige der Karikaturen 2020 erneut auf das Titelblatt.

© dpa
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